Wie du dieses Jahr deine Produktivität massiv steigerst

Das ist der zweite Teil einer dreiteiligen Serie, in der ich dir zeige, was du tun musst, um wirklich produktiver zu werden.


Im ersten Artikel dieser Serie habe ich dir gezeigt, wie ich produktiver wurde.
Die Quintessenz war, dass wir viele kleine Gewohnheiten ändern müssen und so Schritt für Schritt immer produktiver werden.

Ja, so einfach ist das! Zeitmanagement ist zu 90% eine Sache erfolgreicher Gewohnheiten.

Heute bist du dran. In diesem Artikel geht es darum, wie du deine Produktivität steigern kannst.


Wie du deine Produktivität massiv steigerst

Die Macht der kleinen Schritte

Du hast in deinem Leben schon viele, viele Gewohnheiten verändert. Deshalb weißt du auch, dass das häufig eine bewusste Anstrengung und Zeit braucht.

Wenn Zeitmanagement eine Sache guter, neuer Gewohnheiten ist, dann heißt das auch, dass ein gutes Zeitmanagement Zeit braucht. Das geht nicht von heute auf morgen.

Doch was ist dir lieber?

  • Eine echte Veränderung, die ein wenig Zeit braucht?
  • Eine Hauruck-Aktion, die nach kurzer Zeit schon wieder verpufft ist? Wie ein Strohfeuer: kurz auflodern und wieder weg?
Durchhaltevermögen schlägt heroische Einzelaktionen. Immer.
Diesen Satz twittern...

Keine Angst, denn das ist eine sehr gute Nachricht.

Heißt das doch auch, dass wir nur kleine Schritte nehmen müssen, um eine echte Verbesserung herbeiführen zu können.

Dazu musst du keine Herkules-Aufgabe bewältigen, sondern nur kleine Schritte in die richtige Richtung tun – dafür aber jeden Tag.

Was könnten diese kleinen Schritte in deinem Fall sein?

  • Vielleicht die Gewohnheit, alles Unerledigte sofort zu notieren?
  • Vielleicht sich jeden Tag 30 Minuten Zeit zu nehmen, um dein persönliches Ziel zu verfolgen?
  • Vielleicht jeden Abend 30 Minuten früher ins Bett zu gehen, um deine beste Leistung abrufen zu können?
  • Vielleicht jeden Tag vor dem Feierabend während einer Viertelstunde den Arbeitsplatz aufzuräumen, um die Übersicht zu wahren?
  • Vielleicht jeden Morgen als ersten 30 Minuten alle Unterbrechungen auszuschalten und sich auf die wichtigste Aufgabe des Tages zu fokussieren?
  • Vielleicht ist es …irgendwas.

Was fällt dir sofort ein? Das ist meistens genau das, was du tun musst. Tu es – ab sofort.

Wenn dir nichts einfällt, dann helfen dir drei Fragen weiter.

Drei Fragen, die dir helfen, die richtigen Gewohnheiten zu ändern

Du weißt, eine Gewohnheit zu ändern, ist nicht immer nur einfach und lustig.

Wir starten mit einer guten Intention, beginnen hoch-motiviert …und geben dann doch auf.

Die folgenden drei Fragen helfen dir, die richtige Gewohnheit zu finden und dass dir genau das nicht mehr passiert.

Frage 1: „Wo werde ich in 5 Jahren landen, wenn sich nichts ändert?“

Sind wir ganz unten, realisieren wir rasch, dass wir etwas ändern müssen.

Wir sind aber glücklicherweise nicht so häufig ganz unten.

Meistens ist es der schleichende Verfall, der das Problem ist.

Zwei Beispiele:

  • Ich weiß ganz genau, dass ich mehr Sport machen sollte. Doch heute ist das Wetter so unfreundlich, es regnet und das Sofa ist mir näher als die Turnschuhe. Aber morgen geht’s los!
  • Ich weiß ganz genau, dass ich meinen Posteingang aufräumen sollte, aber heute „habe“ ich keine Zeit. Morgen mache ich es dann!

Die negative Auswirkung davon ist gleich Null – kurzfristig. Im Gegenteil: Ich habe jetzt einen kurzfristigen Gewinn (Sofa statt Jogging – viel angenehmer! Oder: Kein mühsames Abarbeiten der E-Mails!).

Veränderung bedeutet immer Anstrengung – zumindest kurzfristig. In dieser Situation kann es helfen, den Fokus zu weiten und sich in allen Farben und ganz genau auszumalen:

Wo werde ich in 5 Jahren landen, wenn sich nichts ändert?

Frage 2: „Kann/schaffe ich nur X zu tun?“

Manchmal fühlen wir uns durch eine neue Gewohnheit überfordert. Oder wir setzen sie heute ausnahmsweise nicht um, weil sie zu gross, zu anstrengend, zu zeitraubend ist.

Doch damit fallen wir aus dem Rhythmus.

Mach deshalb lieber jeden Tag einen ganz kleinen Schritt als gar nichts.

In den Beispielen von oben könnten die Fragen lauten:

  • Kann ich nur 5 Liegestütze machen? Oder: Kann ich nur 3 Minuten aufs Mini-Trampolin gehen? Oder: Schaffe ich es, 5 Minuten joggen zu gehen?
  • Kann ich nur 15 Minuten lang meine alten E-Mails abarbeiten? Oder: Schaffe ich es, zehn E-Mails abzuarbeiten?

Der Trick ist also, die Hürde so niedrig wie möglich zu machen.

Gelingt es uns, diese Hürde zu überspringen, sind wir meistens „drin“ und machen dann weiter. Falls nicht, können wir uns die nächste „Kann/schaffe ich nur…“-Frage stellen („Schaffe ich noch 3 Liegestütze mehr? Kann ich noch 5 Minuten weiter E-Mails abarbeiten?“).

Frage 3: „Würde ich lieber…?“

Niemand lässt sich gerne etwas vorschreiben. Besonders die Aussagen „ich muss…“ oder „ich darf nicht…“ rufen in uns den Rebellen hervor oder wecken den inneren Schweinehund.

Anstatt zu sagen, „ich darf keine Schokolade essen“ oder „ich muss heute alle E-Mails abarbeiten“, sollten wir uns selbst Alternativen bieten.

Die müssen aber so konstruiert sein, dass wir die „gute“ Variante wählen. Also beispielsweise:

  • Würde ich lieber die Schokolade essen und damit meinen Köperfettanteil erhöhen oder würde ich lieber den Apfel hier essen und danach voller Power weiterarbeiten können?
  • Würde ich lieber im Internet surfen und viel Zeit verlieren oder würde ich lieber die E-Mails abarbeiten und dafür eine Stunde früher Feierabend machen?

Welche Formulierungen und Fragen funktionieren, ist bei jedem verschieden. Findest du die richtige Formulierung für dich, wirst du dich eher für die „gute“ Variante entscheiden.

„Damit soll ich produktiver werden?“

Ja. Nächste Frage, bitte! :-)

  • Vergiss die lebensverändernde App oder die heilbringende Methode.
  • Verabschiede dich von der Vorstellung, dass du neben deinem ganzen Alltagsstress dein gesamtes Zeitmanagement ruckzuck neu gestalten kannst.
  • Hör auf, nach dem magischen Knopf* zu suchen.

*Den magischen Knopf findest du übrigens hier: http://make-everything-ok.com

Pick dir lieber die eine oder andere kleine Gewohnheit heraus, die du ab JETZT jeden Tag umsetzen willst und schau, wo du in wenigen Tagen oder Wochen landest.

Stell dir einfach diese beiden Fragen:

  1. Was kannst du in 15 Minuten erreichen?
  2. Und was, wenn du JEDEN TAG 15 Minuten einem einzigen Ziel widmest?

Bildnachweis:
Artikelbild: © iStockphoto.com / Ieva

ÜBER IVAN BLATTER

Ivan Blatter
Ivan Blatter

Ich bin seit 2008 Produktivitätscoach und führe meine Kunden zu mehr Selbstbestimmung und Freiheit in ihrem Business.

  • Ich helfe einerseits Solopreneuren, Selbstständigen und Unternehmern, ihr Zeit- und Selbstmanagement in den Griff zu bekommen, so dass sie mehr Freiraum haben.
  • Andererseits helfe ich meinen Kunden, über sich hinauszuwachsen, damit sie das erreichen, was sie wirklich wollen.

Mit meinem umfangreichen Blog, meinem erfolgreichen Podcast und meinem Buch "Arbeite klüger – nicht härter" habe ich schon tausenden Menschen weiterhelfen können.

Daneben helfe ich aber auch Menschen, die schnell und gezielt vorwärts kommen wollen, mit meinen Angeboten.

Immer getreu meinem Motto: Nutze deine Zeit, denn sie kommt nie wieder.