Der Index bzw. die gesamte Untersuchung sind hochspannend. In einem Satz: Die Befragten gaben an, ihre Work-Life-Balance habe sich 2012 gegenüber 2010 verbessert. Ihnen gelingt heute ein besserer Mix zwischen beruflichem und privatem Leben.
Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Untersuchung und lernen Sie drei ungewöhnliche Tipps kennen, wie Sie Ihre Work-Life-Balance verbessern können.
Die Regus-Untersuchung
Ich pflege zu sagen: Gleichgewicht ist für Ballerinas. Ich halte den Begriff „Work-Life-Balance“ für komplett falsch und irreführend.
- Erstens: Gehört denn die Arbeit nicht zum Leben?
- Zweitens: Das Wort „Gleichgewicht“ suggeriert einen statischen Zustand, um was es definitiv nicht geht. Es gibt durchaus Lebensbereiche oder Rollen, die eine Zeit lang bestimmend oder überbestimmend sind. Das ist an sich noch kein Problem. Problematisch wird es erst dann, wenn einige Lebensbereiche komplett oder lange Zeit vernachlässigt werden.
Anzustreben ist ein „dynamisches Gleichgewicht“. Wie bei einer Jazzband: Hier hat mal die Trompete ein Solo, dann hat die Gitarre den Lead usw. Doch es braucht immer alle Instrumente, damit ein guter Song entsteht.
Gleichgewicht ist für Ballerinas.
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Die Untersuchung von Regus befragt regelmäßig über 16’000 Leute in über 80 Ländern. Die aktuelle Befragung ergab: Gegenüber 2010 hat sich 2012 der Work-Life-Balance-Index um 24% verbessert. Das ist sehr erfreulich.
Ich will hier nicht die ganze Studie herunterbeten, sondern weiter unten auf die Präsentation und eine schöne Infografik von Regus verweisen. Hier nur zwei Sätze zu Deutschland (die Schweiz erscheint leider nicht in der Studie):
- Obschon sich der Index 2012 gegenüber 2010 auch in Deutschland deutlich verbessert hat, liegt Deutschland auf dem letzten Platz. Gegenüber den verglichenen Ländern haben also Deutsche offenbar keine so gute Work-Life-Balance.
- Hingegen liegt Deutschland auf dem dritten Platz bei der Frage: „Arbeiten Sie 2012 mehr als 2010?“ 46% der Befragten haben diese Frage bejaht.
Und jetzt? Drei ungewöhnliche Tipps, Ihre Work-Life-Balance zu verbessern
Ich will Ihnen hier drei Tipps geben, die Sie vermutlich so noch nicht kennen. Alle drei Tipps stammen aus dem Trainingsbuch zum Anti-Zeitmanagement.
Tipp 1: Wertespiegel
Fragen Sie sich täglich: Stimmt mein heutiges Verhalten mit meinen wichtigsten Werten überein?
Work-Life-Balance heißt nicht nur: Sport treiben, genug Zeit mit der Familie verbringen und gesund essen. Die Zufriedenheit mit der Arbeit und dem eigenen Leben hängt in sehr hohem Maße damit zusammen, ob Ihr Verhalten mit Ihren Werten übereinstimmt.
Stimmt Ihr heutiges Verhalten mit Ihren wichtigsten Werten überein?
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Tipp 2: Zeit zur Reflexion
Reservieren Sie sich jede Woche Zeit zum Nachdenken über die wichtigen Fragen im Leben.
Viele Menschen tun das in einer religiösen Feier, etwa im Gottesdienst. Falls das Ihnen nicht entspricht, dann suchen Sie Ihre eigene Form. Das kann übrigens durchaus auch beim Joggen oder Bügeln sein.
Reservieren Sie sich jede Woche Zeit zum Nachdenken über die wichtigen Fragen im Leben.
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Tipp 3: Investition in sich selbst
Investieren Sie laufend 3% Ihres Einkommens in sich selbst und Ihr persönliches Wachstum.
Das kann eine Weiterbildung sein oder eine Reise an einen abgelegenen Ort, wo Sie sich die wichtigen Fragen des Lebens stellen (z.B. in Form von Reflexionstagen). Das können aber auch kleine Investitionen sein, wie in (Hör-)Bücher, die Sie persönlich weiter bringen.
Stellen Sie sich vor, wo Sie sein werden, wenn Sie über ein paar Jahre diese 3% in sich selbst investieren.
Die 3% sind eine zufällige Zahl. Können Sie es sich leisten, können Sie natürlich auch mehr in sich investieren. Sie sollten aber nie weniger investieren.
Investieren Sie laufend 3% Ihres Einkommens in sich selbst und Ihr persönliches Wachstum.
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Die Regus-Untersuchung im Überblick
So, und hier noch wie versprochen die Präsentation der Untersuchung und die dazugehörige Infografik:
Über die Work-life-Balance habe ich eigentlich so noch gar nicht nachgedacht. Was immer und immer wieder in den Medien liest und hört, hinterfragt man vielfach gar nicht mehr. Aber als Musiker gefällt mir natürlich der Vergleich ungemein gut. So gut, das ich dieses Thema gleich in meinen Redaktionsplan für meinen Blog aufgenommen habe und mal darüber schreibe.
Das freut mich, dass mein Artikel ein kleiner Anstoss war. So macht das Bloggen erst recht Spass!