Erzähle ich von meinem Beruf als Produktivitätstrainer oder erwähne ich das Anti-Zeitmanagement, höre ich oft eine dieser drei Antworten:
- “Ah, ich sollte mal meinen Chef/meinen Kollegen/meinen Mann/meinen Geschäftspartner zu Ihnen schicken. Der braucht dringend ein besseres Zeitmanagement.” (…jeder kennt einen, der es nötig hat.)
- “Mein Zeitmanagement ist ziemlich chaotisch, ich bin halt der kreative Typ.” (…als ob solche Menschen sich heute noch erlauben könnten, Aufgaben zu vergessen, Dinge nicht zu liefern, schlechte Qualität abzugeben.)
- “Oh ja, ich sollte mein Zeitmanagement ändern, aber habe keine Zeit im Moment.”
Ein schlechtes Zeitmanagement führt meistens zu Problemen. Er kommt zu Spannungen, Krisen, Stress, Hektik.
Und ja: Um das Zeitmanagement zu verbessern, muss zuerst Zeit investiert werden, die dann aber mehrfach zurück kommt.
Hier ein paar Fragen, woran Sie erkennen können, dass Sie an Ihrem Zeitmanagement definitiv etwas ändern sollten:
- Auf Ihrer Aufgabenliste steht mehr, als Sie jemals erledigen können.
- Ihr Schreibtisch ist übervoll.
- Ihre Aufgabenliste wird nie kürzer.
- In Ihrem Posteingang befinden sich mehr als 50 E-Mails.
- Niemand rechnet damit, dass Sie rechtzeitig da/fertig sind.
- Sie arbeiten fast immer unter Druck und in Hektik.
- Sie arbeiten häufig zu Hause.
- Sie beklagen sich häufig (über die Arbeit, über Stress, über die Hektik, über andere, über das Wetter, über alles).
- Sie belegen Zeiträume versehentlich doppelt (oder dreifach).
- Sie bereiten sich nie auf den Tag vor.
- Sie delegieren nichts. Und wenn, dann glauben Sie nicht, dass es gut genug wird.
- Sie denken: “Unter Stress/Druck arbeite ich am besten.”
- Sie entschuldigen sich dauernd für irgendwelche Dinge, die Sie noch nicht tun konnten oder für Verspätungen.
- Sie erledigen Dinge auf den letzten Drücker.
- Sie fühlen sich häufig müde oder ausgelaugt.
- Sie fühlen sich häufig überfordert.
- Sie führen mehrere Kalender.
- Sie gelten als unzuverlässig.
- Sie haben kein Herzblut für Ihre Arbeit.
- Sie haben keine Ahnung, was noch alles ansteht.
- Sie haben keine Freizeitbeschäftigung.
- Sie haben nie Zeit für sich.
- Sie haben nie Zeit.
- Sie haben schon wichtige Daten und Ereignisse in Ihrem Leben vergessen (Geburtstage, Hochzeitstag etc.).
- Sie kennen Ihre Verpflichtungen nicht alle ganz genau.
- Sie können nicht “Nein” sagen.
- Sie nehmen häufig Arbeit nach Hause und tun dann doch nichts.
- Sie notieren nichts oder haben kein System für Ihre Notizen.
- Sie notieren zwar Dinge, aber finden sie nachher nicht mehr.
- Sie nutzen häufig Ausreden.
- Sie schieben dauernd Dinge auf.
- Sie sind bekannt dafür, meistens zu spät zu kommen.
- Sie sind häufig “am Rudern”.
- Sie sind ab und zu zur falschen Zeit am falschen Ort.
- Sie verbringen viel Zeit mit Suchen und finden das Gesuchte dann doch nicht.
- Sie verbringen viel Zeit mit Suchen. Sehr viel Zeit.
- Sie suchen immer noch. Ohne Erfolg.
- Sie vergessen Aufgaben.
- Sie vergessen Dinge mitzunehmen.
- Sie verschieben häufig Abgabetermine – oder versuchen es.
- Sie verteidigen Ihre Zeit nicht.
- Sie zahlen häufig Mahngebühren.
Es ist nicht schlimm, wenn Sie nun einige Mal nicken mussten. Schlimm ist, wenn Sie jetzt diese Seite schliessen und weiter machen wie bisher. So wird Ihr Zeitmanagement sicher nicht besser.
Stress, Hektik und überlange Aufgabenlisten sind kein Zeichen von Wichtigkeit, sondern von Überforderung. Gehen Sie also nicht zur Tagesordnung über, sondern beginnen Sie genau jetzt, etwas an Ihrem Zeitmanagement zu ändern – selbst wenn es nur ein klitzekleiner Schritt ist.
Nehmen Sie sich dann in den nächsten sieben Tagen Zeit, sich wirklich mit Ihrem Zeitmanagement zu beschäftigen. Sehen Sie sich auf meiner Seite um, lernen Sie vielleicht das Anti-Zeitmanagement kennen, suchen Sie sich Hilfe oder treten Sie einen Schritt zurück und schauen genau auf Ihre Situation.
Bei der Gelegenheit:
Was möchten Sie in einem Tag, einem Jahr, einem Jahrzehnt rückblickend über Ihre heutige Situation sagen können?