Sind Sie ein guter oder ein schlechter Zeit-Manager?

Eines meiner Lieblingszitate ist von Mark Forster (nicht der Regisseur, sondern der Trainer):

Good time-managers are decisive; poor time-managers are impulsive.

„Gute Zeit-Manager sind entscheidungsfreudig, schlechte Zeit-Manager sind impulsiv.“

Soweit Mark Forster in „Get Everything Done“ (S.12).

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Was hat es mit dem Zitat auf sich? Lassen Sie uns darüber nachdenken.


Was lese ich aus diesem Zitat?

Ohne genau nachzulesen, was Mark Forster damit meint, lese ich zwei Dinge aus dem Zitat:

  1. Zeit kann nicht gemanagt werden. Im Kern geht es darum, welchen Dingen wir Aufmerksamkeit schenken wollen. Die guten Zeit-Manager (ich bleibe bei diesem Begriff) tun dies bewusst, die schlechten lassen sich davon leiten, was am meisten Lärm macht.
  2. Ein Problem mit dem Zeitmanagement kann aus zwei Gründen entstehen: Entweder haben wir objektiv gesehen zu viel zu tun. Dann brauchen wir einen neuen Kollegen. Oder wir tun die falschen Dinge oder die richtigen Dinge ineffizient. Dann brauchen wir grundsätzlich bessere Methoden, unsere Zeit einzuteilen (und nicht etwas neues Tools oder eine neue App!). In diesem Fall liegt der Grund einzige und allein bei und in uns.



Zum ersten Punkt:
Das Idealbild sieht das so aus: Gute Zeit-Manager überlegen ganz genau, wem oder was Sie Ihre Aufmerksamkeit schenken wollen. Sie haben für sich entschieden, was sie am besten können und was die grösste Wirkung entfaltet. Allen anderen Dingen sagen sie konsequent „Nein“.

Schlechte Zeit-Manager reagieren auf jede Unterbrechung (E-Mails, Anrufe usw.) und agieren sogleich. Deshalb werden Sie durch den Tag geschleudert wie ein Ball im Flipperkasten. Sie haben nie wirklich Zeit, sich hinzusetzen und etwas Wichtiges zu Ende zu bringen. Sie lassen sich treiben von (scheinbaren!) Dringlichkeiten. Ein Teilnehmer eines meiner Seminare brachte es auf den Punkt:

Steuern wir es oder steuert es uns?

Ohne „es“ genauer zu definieren, kann man sagen: Schlechte Zeit-Manager werden vom „es“ gesteuert.



Zum zweiten Punkt:
Wenn Sie Ihr Zeitmanagement verbessern wollen, dann lohnt es sich, genauer hinzuschauen und zu überlegen, welche Gewohnheiten und Einstellungen Sie ändern müssen, um Ihre Dinge zeitnahe und stressfrei erledigen zu können. Die Tools und Apps kommen dann erst am Schluss. Nach meiner Erfahrung liegt die Lösung praktisch nie in einem Tool, sondern fast immer in der Veränderung einer Einstellung oder einer Gewohnheit.

Die guten Zeit-Manager haben das verstanden und sich Gewohnheiten geschaffen, die sie stärken und die ihnen die Arbeit erleichtern.

Die schlechten Zeit-Manager suchen die Lösung in einem Zaubermittel, in der ultimativen ToDo-Listen-Anwendung oder im neusten Outlook-Plugin. Das mag alles helfen, fällt aber auf keinen fruchtbaren Boden und verpufft schnell wieder, wenn der Rahmen und die Gewohnheiten nicht stimmen.

So werden Sie zu einem guten Zeit-Manager

Die gute Nachricht: Jeder kann lernen, zu einem guten Zeit-Manager zu werden. Hier 5 Tipps dazu – vergessen Sie aber nicht, dass hinter jedem Tipp eine Gewohnheit steckt, die es zu verändern bzw. zu erlernen gilt:

  1. Wissen, was man will: Bevor man überhaupt entscheidungsfreudig sein kann, muss man wissen, was man will und was nicht. Deshalb ist der erste Schritt genau zu überlegen, was man anstrebt, welche langfristigen Ziele man verfolgt und weshalb man eigentlich tut, was man tut.
  2. Rollen kennen und bewusst wählen: Genauso wichtig ist es, die eigenen Rollen zu kennen. Hinter jeder Rolle stehen nämlich Verpflichtungen, die man damit übernommen hat. Hat man zu viele Rollen, die man wahrnehmen muss, bleiben zwangsläufig einige auf der Strecke. Deshalb regelmässig das Rollen-Portfolio überprüfen.
  3. Nein sagen: Entscheidungsfreundig sein, heisst auch, „Nein“ zu sagen. Das ist nicht immer einfach und gewiss nicht jedem gegeben, doch kann man das lernen.
  4. Dinge nur einmal in die Hand nehmen: Wie oft lesen Sie eine E-Mail, bis Sie entscheiden, was damit zu geschehen hat bzw. bis Sie sie bearbeiten? Wie ist das mit Briefen? Sonstigen Dokumenten? Hier ist ein grosser Zeitfresser versteckt: Indem wir Dinge mehrfach in die Hand nehmen und nicht sofort entscheiden, was damit zu geschehen hat, geht viel Zeit verloren. Gewöhnen Sie es sich also an, sofort eine qualifizierte Entscheidung zu treffen, beispielsweise nach GTD.
  5. Versuchungen widerstehen: Schwieriger Punkt. Würde ich mich einfach treiben lassen, würde ich wahrscheinlich den ganzen Tag im Internet surfen oder fernsehen. Doch das tue ich nicht, weil ich den ersten Punkt in dieser Liste für mich geklärt habe und weil wir genau deshalb unseren Fernseher weggegeben haben. Tony Schwartz sagt: Versuchungen zu widerstehen – oder Selbstdisziplin – hat sehr viel mit dem eigenen Energie-Reservoir zu tun. Ist dieses gefüllt, kann ich eher Versuchungen widerstehen. Auch deshalb lohnt es sich, seinem Energiehaushalt Sorge zu tragen.

Bei der Gelegenheit: Wie entscheiden Sie, wie Sie Ihre Zeit einsetzen wollen?

ÜBER IVAN BLATTER

Ivan Blatter
Ivan Blatter

Ich bin seit 2008 Produktivitätscoach und führe meine Kunden zu mehr Selbstbestimmung und Freiheit in ihrem Business.

  • Ich helfe einerseits Solopreneuren, Selbstständigen und Unternehmern, ihr Zeit- und Selbstmanagement in den Griff zu bekommen, so dass sie mehr Freiraum haben.
  • Andererseits helfe ich meinen Kunden, über sich hinauszuwachsen, damit sie das erreichen, was sie wirklich wollen.

Mit meinem umfangreichen Blog, meinem erfolgreichen Podcast und meinem Buch "Arbeite klüger – nicht härter" habe ich schon tausenden Menschen weiterhelfen können.

Daneben helfe ich aber auch Menschen, die schnell und gezielt vorwärts kommen wollen, mit meinen Angeboten.

Immer getreu meinem Motto: Nutze deine Zeit, denn sie kommt nie wieder.