Im Home-Office arbeiten – Herausforderung und Chance

Als Solopreneur zu arbeiten ist eine Herausforderung. Du bist allein, trägst die volle Verantwortung und musst dich selbst organisieren und dir einen Rahmen geben.

Vielleicht warst du einmal angestellt, bevor du den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hast. Du wirst deine Gründe gehabt haben, diesen Wechsel vorzunehmen.

Bei mir war das effektiv so. Ich war angestellt, ging jeden Morgen an meine Arbeitsstelle und am Abend wieder nach Hause. Dort war Arbeitszeit – hier war Freizeit. Dann hatte ich schließlich meine Gründe, mich selbstständig zu machen. Und plötzlich war alles anders.

Im Home-Office arbeiten - Herausforderung und Chance
Mein Home-Office vor ein paar Jahren © Ivan Blatter

Ich musste mir von der Pike auf eine Struktur geben, mir und meiner Arbeit. Vieles, das ich heute hier im Blog und in meinen Trainings weitergebe, habe ich in dieser Zeit selbst ausprobiert und meine Erfahrungen damit gesammelt. Deshalb weiß ich heute auch sehr gut, was wann funktioniert und was nicht.

Damals musste ich ja aber auch zuerst schauen, ob das überhaupt klappt mit der Selbständigkeit. Einige Investitionen waren notwendig und sinnvoll, aber ich wollte nicht gleich ein externes Büro mieten, nur um mir einen Arbeitsrahmen zu geben, den ich von vorher kannte. Unsere Wohnung war groß genug und ich hatte darin ja schon mein eigenes Büro, weil ich auch vorher oft daheim an meinem Computer gearbeitet habe, vor allem für mein Hobby, die Fotografie.

Ich habe also meine Geschäftstätigkeit im Home-Office begonnen und nun – einige Jahre später – arbeite ich immer noch bei uns zuhause. Ich schätze das sehr und kann mir das eigentlich gar nicht mehr anders vorstellen. Und seitdem meine Frau mit mir zusammen arbeitet, erst recht nicht.

Ich möchte dir heute zeigen, was dich erwartet, wenn du im Home-Office arbeiten willst – im positiven und im negativen Sinn. Und ich möchte dir anhand eines Tagesablaufs zeigen, was du alles beachten solltest, damit du mit der Arbeit im Home-Office glücklich werden kannst.

Es gibt ein paar Herausforderungen zu meistern, aber unter dem Strich schaut eben auch ganz viel Positives dabei heraus.

Beginnen wir mit den positiven Aspekten.

Welche Vorteile bringt mir das Home-Office?

Ganz klar auf der Hand liegt da die Kostenersparnis. Du musst nicht zusätzlich Geld für die Miete eines externen Büros aufbringen.

Wenn du neu mit deinem Business beginnst, kannst du das Geld gut und sinnvoll anderweitig einsetzen. Wenn du bereits Fuß gefasst hast und alleine arbeitest, musst du dich auch fragen, ob es für dich wirklich Sinn macht, jeden Monat einen größeren Betrag für Büroräume auszugeben.

Hast du externe Büroräume, benötigst du dort auch eine Infrastruktur. Plötzlich hast du vieles doppelt – zwei Desktop-Computer, zwei Telefone, zwei Drucker, und so weiter – eine Garnitur daheim und eine Garnitur im Büro. Das kostet Geld.

Arbeitest du im Home-Office, kannst du sehr wahrscheinlich auch einen Teil deiner Wohnungsmiete als Geschäftskosten bei den Steuern geltend machen. Auch das spart wiederum Geld.

Das Home-Office spart dir auch Zeit, weil der Weg ins Büro sehr sehr kurz ausfällt. Kein Stau auf der Strasse, keine Zugverspätung. Das bedeutet auch hier nochmals eine Kosteneinsparung beim Transportmittel und, nicht zu verachten, eine Schonung der Nerven.

Arbeitest du im Home-Office, steigt im Allgemeinen die Zufriedenheit – vorausgesetzt du fühlst dich wohl in deinen eigenen vier Wänden. Es ist viel einfacher, sich zu erholen, wenn du dich bei der Arbeit wohlfühlst. Du bist auch freier, was deine Pausen angeht. Du kannst dich eine Viertelstunde im Garten oder auf der Terrasse an die Sonne setzen, dich kurz auf deinem Sofa hinlegen oder was auch immer. Es ist deine Umgebung, eingerichtet nach deinem Geschmack, und du fühlst dich sicher dort. Das alles hat einen großen Einfluss auf deine Arbeit.

Auch wenn man hin und wieder liest, das Home-Office sei ein Killer für die Arbeitsleistung, weil man sich da einfach zu wohl fühle, das Sofa ständig zum Rumfläzen auffordere und auch sonst in jeder Ecke Ablenkung lauere, kommt eine Studie der Stanford Universität zum Schluss, dass die Leistung im Home-Office um ganze 13% ansteigt. 9% Leistungszuwachs sei dem Zeitgewinn zuzuschreiben und 4% der gesteigerten Konzentration. Immerhin!

Selbstverständlich trifft das nicht auf alle zu. Es gibt durchaus Menschen, die in den eigenen vier Wänden nicht gleich produktiv sein können wie extern. Aber man sollte es zumindest ausprobieren, wenn es eine Option ist, und nicht von vornherein denken, dass man wohl eh unter die Ausnahme fällt.

Das war nun die glänzende Seite der Medaille. Kehrt man diese um, zeigen sich die Schattenseiten des Home-Office.

Welche Nachteile bringt mir das Home-Office?

Arbeitet man im Home-Office, gibt es automatisch eine gewisse Vermischung zwischen Arbeit und Privatleben, denn beides findet ja am selben Ort statt. Das muss nicht per se negativ sein, aber es kann eine Gefahr darstellen.

Gehen wir ohne Tagesstruktur an die Sache heran, kann es sein, dass sich etwas einschleicht, das unserer Produktivität schadet. Es kann sein, dass wir mal um 8 Uhr beginnen, dann wieder erst um 10 Uhr, dass wir dafür dann aber immer öfters bis nach Mitternacht noch vor dem Computer sitzen.

Der Online-Workshop „Arbeite klüger – nicht härter“

Damit dir das nicht passiert, brauchst du ein gutes Zeitmanagement und gute Gewohnheiten. Darum kümmern wir uns im Online-Workshop „Arbeite klüger – nicht härter“!

In meinem Online-Workshop „Arbeite klüger – nicht härter“ richten wir deine individuelle Arbeitsorganisation ein. Das ist möglich in der Gruppe über mehrere Wochen verteilt, intensiv an einem Wochenende oder auch 1:1 mit mir allein.

HIER GIBT’S ALLE INFOS ZUM ONLINE-WORKSHOP

Weil wir ja eh zuhause sind und grad keine Termine haben, setzen wir uns im Pyjama an den Schreibtisch, ungekämmt und unrasiert, und um 16 Uhr brauchen wir uns dann definitiv auch nicht mehr in unsere Kleider zu stürzen.

Kommt das mal vor, ist das überhaupt nicht tragisch. Auch sollte man sich die Freiheit nehmen dürfen, mal am Morgen etwas länger liegen zu bleiben, wenn es am Abend spät geworden ist und man keine Termine hat. Eine bewusste Entscheidung hierfür ist absolut in Ordnung. Kritisch wird es erst, wenn sich das einschleicht und sich häuft. Dann läuft man Gefahr, dass man sich verzettelt. Dann ist man nie ganz im Arbeitsmodus und nie ganz im Freizeitmodus. Was Verzettelung für die Arbeit bedeutet, habe ich im Artikel Weniger ist mehr – die Entschlackungskur gegen Verzettelung geschildert. Dann braucht es nicht mehr viel und das Sofa, die Zeitschrift auf dem Clubtisch, der Schwatz mit dem Nachbarn und die Zimmerpflanzen, die ganz plötzlich die Blätter vor lauter Durst hängen lassen, locken uns von der Arbeit weg.

Häufig wird auch als negativer Punkt angeführt, dass der Austausch mit den Arbeitskollegen fehlt. Gehört man nicht eher zur introvertierten Sorte Mensch und fühlt sich erst dann richtig wohl, wenn man mit sich alleine ist, ist das bestimmt ein wichtiger Faktor.

Das waren die Schattenseiten.

Aber auch ein Schatten kann aufgehellt werden. Kennt man die negativen Seiten, kann man diese gezielt angehen. Alle vorhin genannten Punkte, die gegen das Home-Office sprechen, können bis zu einem gewissen Grad abgemildert werden.

Eine gute, klare Tagesstruktur und ein gesundes Mass an Disziplin helfen, Ordnung zu schaffen. Dadurch kannst du eine schlechte Vermischung von Arbeit und Privatleben und ausufernde Arbeitszeiten vermeiden. Den fehlenden sozialen Austausch kannst du zu einem großen Teil wettmachen, indem du gezielt den Kontakt suchst und dich mit anderen triffst.

Ich möchte dir nun anhand eines exemplarischen Tagesablaufs zeigen, welche Themen eine Rolle spielen, wenn du im Home-Office arbeiten möchtest. Home-Office ist keine Hexerei und kein Seilakt. Du solltest dir dieser Themen einfach bewusst sein und sie für dich klären.

So kann Home-Office funktionieren

Wie gesagt, es handelt sich hier um einen exemplarischen Tagesablauf. Er soll als Aufhänger für die Themen dienen und keine strikte Anleitung sein, wann du was zu tun hast, damit Home-Office funktioniert.

8 Uhr

Arbeitsort

Wir haben gesehen, dass es eine der großen Herausforderungen ist, eine gute Trennung zwischen Arbeitsalltag und Privatleben hinzubekommen. Hilfreich ist es, eine klare örtliche Trennung vorzunehmen, wenn das aufgrund deiner Wohnsituation möglich ist. Damit setzt du eine Grenze und signalisierst dir: Hier in diesem Raum bin ich im Arbeits- und Büro-Modus und außerhalb lebe ich mein Privatleben. Das macht vieles einfacher.

Vielleicht bist du untertags nicht allein zuhause. Umso wichtiger ist es, dass du dich zurückziehen und dich voll auf die Arbeit konzentrieren kannst.

Nutze aber deine Freiheit. Der Arbeitsort darf durchaus mal variieren. Vielleicht hast du irgendwo eine Denknische eingerichtet, einen bequemen Sessel, wo du dich mit Fachliteratur weiterbildest oder dir eine neue Geschäftsidee durch den Kopf gehen lässt. Sowieso ist es ratsam, verschiedene Orte für verschiedene Arten von Arbeit zu wählen. Auch das hat wieder Signalwirkung. Dein Unterbewusstsein weiß dann sofort: Aha, hier entspanntes Lesen und Denken, dort werden Zahlen jongliert und drüben Texte verfasst.

Natürlich hat nicht jeder ein großes Loft zur Verfügung, aber probier’s einfach mal aus. Du kannst dich für gewisse Arbeiten auch in ein Café verschieben oder einen Co-Working-Space aufsuchen.

Du kannst auch von Zeit zu Zeit dein Büro umstellen. Dieser Tapetenwechsel bringt ebenfalls frischen Wind in den Büroalltag und damit sicher auch neue Ideen in deinen Kopf.

Ausrüstung

Willst du erfolgreich sein und gut arbeiten können, solltest du adäquat ausgerüstet sein.

Natürlich brauchst du einen Tisch (wenn er höhenverstellbar ist, umso besser), einen guten Stuhl und einen Computer. Vielleicht auch einen Drucker, Kopierer und Scanner. Letzterer unbedingt, wenn du zum papierlosen Büro hin strebst.

Verwende fürs Business nach Möglichkeit eigene Möbel und nicht deine Alltagsmöbel. Machst du hier eine klare Trennung, hat das steuerliche Vorteile für dich, weil du die Büromöbel bei den Steuern geltend machen kannst, und es ist auch aus psychologischen Gründen besser. Damit bekommst du nämlich eine bessere Trennung von Arbeit und Freizeit hin.

Sorge für gutes Licht und achte darauf, dass es dich bei der Arbeit am Computer nicht stört. Im Bildschirm reflektierende Lichtquellen behindern deinen Fokus, auch wenn du dich vermeintlich schon an diese Reflexionen daran gewöhnt hast.

Eine schnelle Internetverbindung und eine separate Telefonleitung sind kein Luxus. Es ist einfach professioneller, wenn du in deinem Business den Anruf anders entgegennimmst als privat und eine eigene Businessnummer hast. Und es hat auch den Vorteil, dass du dich nicht überraschen lassen musst, ob dich nun jemand als Privatperson erreichen will oder als Geschäftsperson.

Was ich dir empfehlen kann, sind ein Paar gute Kopfhörer. Vielleicht bist du ja nicht allein zuhause. Damit kannst du dich prima abschotten, und zwar akustisch wie auch visuell. Ja, Kopfhörer helfen dir nicht nur dabei, störende Geräusche außen vor zu lassen, sie signalisieren anderen auch “Bitte störe mich grad nicht. Ich will mich konzentrieren.”

Damit du dich in deinem Heimbüro auch wohl fühlst, solltest du es dir natürlich schön und praktikabel einrichten. Weniger ist dabei mehr. Achte darauf, dass sich nicht zu viel ansammelt. Das gilt nicht nur für den Arbeitsberg, sondern auch für die schönen Dinge. Ein Zuviel davon lenkt schnell ab. Ein, zwei Pflanzen sind immer gut. Sie sind gut fürs Klima und die Farbe Grün ist eine Wohltat für die Augen.

Eine gute Ausrüstung ist eine absolut lohnenswerte Investition. Und bedenke, im Home-Office sparst du dir ja eine Büromiete.

Kleidung

Kleider machen Leute. Auch wenn dich im Home-Office, außer deiner Familie vielleicht, niemand sieht: Du siehst dich und du weißt, was du trägst. Das Äußere hat einen beträchtlichen Einfluss auf die ganze Haltung, die Gedanken und schließlich die Art, wie du arbeitest.

Wenn du dich am Morgen für den Tag bereit machst, so als würdest du extern arbeiten gehen, verpasst du dem Arbeitstag nicht nur einen Rahmen, du hilfst dir dabei auch, in den Business-Modus zu gelangen.

Freiheit nutzen

Es ist wichtig, sich einen Rahmen zu setzen, um nicht Gefahr zu laufen, dass sich der Schlendrian breit macht. Wir hatten aber doch sicher unsere Gründe, warum wir uns selbständig gemacht haben.

Wir sollten die gewonnene Freiheit nicht ausnutzen, aber wir sollten sie nutzen. Bist du ein Morgenmensch, dann beginne doch so früh wie möglich mit deiner Arbeit und mach dafür schon um 16 Uhr Feierabend (sofern das in deiner Branche möglich ist). Wenn es die Termine und deine Arbeit erlauben, dann fahr mal mit deiner Familie mitten in der Woche ins Blaue, wenn das Wetter grad so schön ist. Du kannst dann dafür am Samstag arbeiten. Wenn du die Freiheit hast, dann nutze sie auch.

Rhythmus

Wie gesagt, einen gewissen Rahmen brauchen wir, wenn wir im Home-Office erfolgreich sein wollen. Gerade wenn du mit dem Home-Office anfängst, ist es ratsam, wenn du deinem Arbeitstag einen gewissen Rhythmus gibst.

Am besten du definierst für dich eine Kernarbeitszeit, so wie das für dich und dein Business stimmig ist. Das muss also nicht unbedingt der bei euch üblichen Arbeitszeit entsprechen, so lange das mit der Branche, in der du arbeitest, vereinbar ist.

Um herauszufinden, was für dich stimmt, kannst du ein Zeittagebuch führen. In was investierst du deine Zeit? Wo liegt dein Fokus? Du kannst zum Beispiel RescueTime zu Hilfe nehmen. RescueTime analysiert dein Verhalten am Computer und zeigt dir, worin du am meisten Zeit investiert hast.

Routinen sind enorm wichtig – im Allgemeinen und speziell, wenn du im Home-Office arbeitest. Ein erfolgreiches Zeitmanagement basiert zu mindestens 80% auf erfolgreichen Gewohnheiten. Mit guten Gewohnheiten arbeitest du produktiver.

Ziele definieren

Zu wissen, wohin man will, ist immer gut. Dein Business ist dein Schiff und du bist der Kapitän. Du wirst kaum ziellos rumschippern wollen, sondern von A nach B kommen. Wenn du über deine Ziele im Klaren bist, gelingt es dir auch im Home-Office viel leichter, dran zu bleiben. Ziele sind gut für deine Arbeitsmoral, die Motivation, den Spaß bei der Arbeit. Ziele bringen dich vorwärts.

10 Uhr

Echte Pausen

Mach mal Pause! Egal, ob um 9 Uhr, 10 Uhr oder 9.45 Uhr – Hauptsache regelmäßig und richtig. Geh für eine Runde raus, setzt dich auf der Terrasse in die Sonne, knuddle deine Katze ausgiebig oder hüpfe auf dem Minitrampolin – ganz nach deinem Gusto, solange es eine echte Pause ist und dein Kopf abschalten kann. Pausen sind wichtig.

Arbeitsrhythmus

Wie wichtig ein Rhythmus gerade im Home-Office ist, habe ich bereits beschrieben. Es gibt mehrere Methoden, die du ausprobieren kannst, um deine Arbeit zu gestalten. Da wäre zum Beispiel die 60-60-30-Methode oder die Pomodoro-Technik. Diese beiden Methoden, und viele andere, habe ich ausführlich in meinem Artikel über die bekanntesten Zeitmanagement-Methoden beschrieben. Schau, was für dich am besten funktioniert.

Eine gute Zeitplanung verhilft dir darüber hinaus ebenfalls zu einer guten Struktur. Sie ist wie eine Schiene, die dich sicher durch den Arbeitstag in deinen eigenen vier Wänden führt.

Unterbrechungen/Ablenkungen

Es gibt Stimmen, die sagen, dass man zuhause nicht richtig arbeiten kann, weil einfach zu viele Verlockungen und Ablenkungen da sind. Ich finde, das ist eine Frage der Einstellung und Organisation. Und es ist eine Frage des Fokus.

Übrigens, möchtest du mehr Fokus in dein Zeitmanagement bringen, dann schau dich doch mal hier bei meinem Online-Workshop „Arbeite klüger – nicht härter“ um.

Der Online-Workshop „Arbeite klüger – nicht härter“

In meinem Online-Workshop „Arbeite klüger – nicht härter“ richten wir deine individuelle Arbeitsorganisation ein. Das ist möglich in der Gruppe über mehrere Wochen verteilt, intensiv an einem Wochenende oder auch 1:1 mit mir allein.

HIER GIBT’S ALLE INFOS ZUM ONLINE-WORKSHOP

Hier greifen verschiedene Punkte, die ich schon angesprochen habe. Wenn du deinen Arbeitsplatz gut einrichtest, Vorkehrungen gegen Ablenkungen und Unterbrechungen triffst, deine Ziele kennst und einen guten Arbeitsrhythmus hast, ist die Gefahr sehr klein.

Stell dir doch immer mal wieder die Frage: “Bringt mich das, was ich im Moment tue meinem wichtigsten Ziel näher?”. Kannst du diese Frage mit “Ja” beantworten, bist du gut aufgestellt. Hast du dann noch eine Antwort auf die Frage “Warum?” parat, bist du doppelt abgesichert. Die Warum-Kraft ist eine starke Kraft.

Seien wir doch ehrlich, sehen wir keinen Sinn in dem, was wir tun, arbeiten wir ziellos vor uns hin, bieten wir eine große Angriffsfläche für alle möglichen Ablenkungen und Unterbrechungen – und zwar unabhängig davon, ob wir nun im Home-Office arbeiten oder extern in einer Firma. Giert unserem inneren Schweinehund nach Ablenkung, bekommt er sie häufig auch. Es geht also darum, dafür zu sorgen, dass uns Ablenkungen kalt lassen.

Es ist auch wichtig, dass du gut und sinnvoll mit deiner Energie umgehst. Hältst du deine Energiekurve hoch, bist du ebenfalls gut gegen Ablenkungen gewappnet. Deshalb: Schütze deine Hochs und Tiefs, nutze deine Hochs für schwierige Aufgaben und mach Pausen in den Tiefs. Mehr dazu findest du in meinem Artikel übers Energiemanagement.

12 Uhr

Echte Mittagspause

Gönne dir eine richtige Mittagspause. Iss eine bekömmliche Mahlzeit und zwar am besten am Esstisch und nicht am Arbeitsplatz vor dem Computer.

Hast du Familie, dann bist du in der glücklichen Lage, mehr Zeit mit ihr zu verbringen als jemand, der am Morgen das Haus verlässt und am Abend müde heimkehrt. Geniesse die Zeit mit deinem Ehepartner und den Kindern, wenn du welche hast.

Mach nach dem Essen einen kurzen Spaziergang oder, und hier bist du im Home-Office ganz klar im Vorteil, leg dich für einen Powernap hin.

Kontakte bewusst pflegen

Natürlich fehlt bei der Arbeit zuhause der automatische Austausch mit Kollegen. Der Weg zur Arbeit fällt weg, der Gang zur Kaffeemaschine ist einsam und das Mittagessen vielleicht auch, falls da keine Familie ist.

Nutze die Mittagspause dafür, Kontakte zu pflegen. Triff dich regelmäßig mit Freunden und Geschäftskollegen und tausche dich aus.

14 Uhr

Kundenkontakt?

Natürlich kommt es hier auf dein Business an, ob du überhaupt direkte Kundenkontakte hast. Falls dem so ist, dann wäre vielleicht der Nachmittag der ideale Zeitpunkt, um dich mit deinen Kunden zu treffen.

Oft ist es so, dass wir am Vormittag am konzentriertesten arbeiten können. Dann ist der ideale Zeitpunkt, um Inhalte zu generieren und an komplexen Dingen zu arbeiten. Am Nachmittag lässt diese Konzentration in der Regel etwas nach. Wir sollten unseren Tagesplan dann mit weniger komplexen Aufgaben füllen, eben zum Beispiel Geschäftskontakte pflegen.

Das ist aber keine Regel. Maßgebend bist du, was für dich stimmt und was in deinem Business nötig ist.

Mastermind/Accountability-Partner

Ich bin selbst in einer Mastermind-Gruppe und kann diese Form von Austausch nur empfehlen. Eine solche Gruppe ist Motivation pur, ein großer und wichtiger Katalysator, wenn es um die Weiterentwicklung des Business geht.

Wenn du weiterkommen willst, dann such dir entweder eine Mastermind-Gruppe oder einen Accountabiity-Partner und probier’s einfach aus. Wenn es vom Menschlichen her stimmig ist, dann wirst du nur gute Erfahrungen damit machen. Garantiert!

Besonders für uns “Heimwerker” ist ein solcher Austausch unter Menschen, die am selben Strick ziehen, Gold wert.

16 Uhr

Weiterbildung

Gerade auch als Selbständige müssen wir immer darauf achten, den Anschluss nicht zu verpassen. Deshalb ist es wichtig, sich regelmäßig weiterzubilden, um am Ball zu bleiben.

Das reicht vom eigentlichen Business-Know-how bis hin zum technischen Drumherum. Hast du eine eigene Webseite, musst du auch hier mit den ganzen technischen Fortschritten mithalten können.

Plane deshalb Weiterbildungs-Inseln in deinen Tages- oder Wochenrhythmus ein. Und selbstverständlich kannst du dich dafür auch ruhig verschieben, sei es in die Leseecke deiner Wohnung oder ins nahe gelegene, ruhige Café. Nutze deine Freiheit.

Der ideale Tag

Wie würde dein idealer Tag aussehen? Setz dich mal hin, nimm ein Blatt Papier und zeichne einen Tagesplan. Befülle ihn nun so, wie du dir deinen idealen Tag vorstellst.

Dann kannst du auch noch weiter gehen und dir den idealen Wochenplan erstellen. Wenn du deine Energiekurve kennst, weißt du auch schon, wann du welche Arbeiten am besten erledigst.

Eigentlich ist es egal, ob du diesen Plan nachher genau so umsetzt. Aber er hilft dir, dich ein Stück besser kennenzulernen und zu merken, was dir wichtig ist, was du willst.

Damit hast du ein weiteres Werkzeug in der Hand, um dir eine Struktur zu geben, die Sinn für dich macht.

18 Uhr

Klarer Feierabend

Feierabend ist Feierabend. Ende. Aus.

Gerade wenn du daheim arbeitest, ist es wichtig, dass du zu einem klaren Arbeitsschluss kommst. Keine geschäftlichen Telefonate mehr, keine E-Mails mehr checken. Es gibt selten Gründe dafür.

Der Schweinehund als Freund

Wir sind alle nicht päpstlicher als der Papst. Und es kann ja durchaus sein, dass der Krimi, den wir zu lesen begonnen hatten, einfach so unendlich spannend ist, dass wir unbedingt wissen müssen, was als nächstes geschieht, oder dass wir uns lieber die Urlaubsangebote im Internet ansehen wollen, weil der nächste Urlaub ja auch noch geplant sein muss.

Was dann? Dann habe ich dir ein paar Tipps, wie du deinem inneren Schweinehund begegnen kannst.

Unter dem Strich

Home-Office gibt dir ganz viele Möglichkeiten und Freiheiten – deshalb brauchst du einen Rahmen.

Es gibt unendlich viele Empfehlungen – aber nicht alle funktionieren gleich gut für dich.

Deshalb: Lerne dich kennen, was für dich funktioniert. Lerne deine Freiheit kennen, lerne, mit ihr umzugehen – und nutze sie.

ÜBER IVAN BLATTER

Ivan Blatter
Ivan Blatter

Ich bin seit 2008 Produktivitätscoach und führe meine Kunden zu mehr Selbstbestimmung und Freiheit in ihrem Business.

  • Ich helfe einerseits Solopreneuren, Selbstständigen und Unternehmern, ihr Zeit- und Selbstmanagement in den Griff zu bekommen, so dass sie mehr Freiraum haben.
  • Andererseits helfe ich meinen Kunden, über sich hinauszuwachsen, damit sie das erreichen, was sie wirklich wollen.

Mit meinem umfangreichen Blog, meinem erfolgreichen Podcast und meinem Buch "Arbeite klüger – nicht härter" habe ich schon tausenden Menschen weiterhelfen können.

Daneben helfe ich aber auch Menschen, die schnell und gezielt vorwärts kommen wollen, mit meinen Angeboten.

Immer getreu meinem Motto: Nutze deine Zeit, denn sie kommt nie wieder.