In unserem Kopf trennen wir häufig scharf zwischen Arbeit und Erholung.
- Von 9 bis 17 Uhr: Arbeit – d.h. Anstrengung, Stress, Hektik
- Danach: Freizeit, Erholung, Entspannung
Diese scharfe Trennung ist genauso sinnlos wie die Trennung zwischen Arbeit und Leben in der Work-Life-Balance. Arbeit muss nicht zwangsläufig Hektik und Stress bedeuten. Auch wenn das heute als Statussymbol gilt.
Wenn ich nicht gestresst und immer auf Zack bin, meinen doch die Kollegen, ich hätte nichts zu tun oder wäre nicht produktiv.
Nicht könnte mehr daneben liegen als dieser Satz. Zeitmanagement heißt, sein Potential abzurufen. Das geht aber nicht im Dauerstress, sondern nur, wenn wir – wie Profisportler – im Tunnel oder im Flow sind. Dort rufen wir unsere beste Leistung ab. In den Flow kommen wir nur, wenn wir die Dauerhektik verlassen und uns besonders auch auf Arbeit entspannen. Hier sind 10 Tipps dazu.
- Bereiten Sie Ihren Tag vor – entweder am Abend vorher oder am ganz frühen Morgen. Wer weiß, was er zu tun hat, ist entspannter, da er die Zügel im Griff hat.
- Kommen Sie 30 oder 60 Minuten vor allen anderen ins Büro. Das ist Power-Zeit pur: Keine Ablenkungen, keine Anrufe. Vergeuden Sie diese Zeit aber nicht mit E-Mails, sondern nutzen Sie sie für eine wichtige Aufgabe mit großer Hebelwirkung.
- Seien Sie fröhlich. Ich glaube, Optimismus ist eine Gewohnheit, die man sich antrainieren kann. Tun Sie es. Fröhlichen Menschen fällt alles leichter.
- Brechen Sie Deadlines – aber in die andere Richtung. Beenden Sie Ihre Projekte drei Tage zu früh. Unrealistisch? Nein, denken Sie nur an Parkinson.
- Schauen Sie zwei Wochen voraus. Klar, Sie kennen die Termine dieser Woche. Überblicken Sie aber auch die Woche darauf. So verringern Sie die Wahrscheinlichkeit von Notfall-Übungen.
- Planen Sie Zeit zwischen Meetings ein. Zwei Meetings direkt aufeinander – das kann nicht klappen. Nicht mal, wenn sie im selben Raum stattfinden. Geschweige denn, wenn Sie das Zimmer wechseln müssen. Planen Sie konsequent Zeit zwischen Meetings ein. Kürzen die eigenen Meetings um 15 Minuten – Sie werden gleich viel erreichen. Bei Meetings, zu denen Sie eingeladen werden, kommunizieren Sie schon im Voraus, dass Sie wegen eines anderen Meetings 15 Minuten zu spät kommen werden. Sind’s dann nur 7 Minuten, wird niemand böse sein.
- Besprechen Sie wichtige Dinge immer live und in Farbe. E-Mails eignen sich überhaupt nicht für heikle oder negative Botschaften. Überhaupt sollten Sie immer – wenn möglich – das direkte Gespräch suchen, besonders wenn der Gesprächspartner nur zwei Büro neben Ihnen sitzt. Bewegung und damit Fitness bekommen Sie kostenlos dazu.
- Loben Sie. Auch wenn Sie kein Chef sind, loben Ihre Kollegen oder Ihre Kunden. Kombinieren Sie diesen Tipp mit dem Tipp 7. Gehen Sie zum Kollegen, der Ihnen den Bericht früher als erwartet geschickt hat und loben Sie ihn dafür.
- Gehen Sie Ihren eigenen Weg. Wenn Sie nicht mit den Kollegen essen gehen wollen, dann tun Sie es halt nicht. Wenn Sie sich nicht am Klatsch und Tratsch beteiligen möchten, dann tun Sie es nicht. Den eigenen Weg zu gehen, ist nicht immer lustig, aber ehrlich und fühlt sich unter dem Strich eben doch besser an.
- Nehmen Sie sich Zeit. Wir alle haben genug Zeit, aber wir nutzen sie nicht. Wollen Sie Ihr eigenes Ding starten? Oder ein Herzensprojekt verfolgen? Dann tun Sie es einfach – das gibt Ihnen immer wieder neue Power für die Arbeit. Machen Sie einmal pro Woche eine ganz kurze Mittagspause und investieren Sie diese Zeit in Ihre persönlichen Projekte. Das nur als Beispiel: Wer wirklich will, findet immer Zeit. Vielleicht nicht viel am Stück, aber auch nur eine Viertelstunde pro Tag macht pro Woche fast zwei Stunden (7×15 Minuten)!