Kürzlich lernte ich den Begriff des Büroathleten kennen. Großartiger Begriff!
Der bringt auf den Punkt, was wir den ganzen Tag eigentlich so im Büro tun: Wir versuchen, punktgenau unsere beste Leistung, die gerade erforderlich ist, abzurufen.
Eben genau wie ein Athlet.
Woher ich den Begriff habe und wie du effektiver arbeiten kannst, ohne auf verbotene oder ungesunde Hilfsmittel zurückzugreifen, zeige ich dir hier.
In diesem Artikel teste ich die Produkte von Braineffect. Du kannst direkt zu den Stellen springen, die dich besonders interessieren:

Die optimale Performance im Büro
Hast du dich schon mal auf meiner Webseite umgesehen, dann weißt du, dass produktives Arbeiten mehr als To-do-Listen und Kalender ist. Sondern es geht um ein umfassendes Selbstmanagement.
Entscheidend dafür sind Gewohnheiten. Ein erfolgreiches Zeitmanagement ist zu 80-90% eine Sache von guten Gewohnheiten.
Nicht nur am Schreibtisch, sondern auch vorher und nachher. So haben die Themen Ernährung, Pausen, Bewegung und viele mehr eine spielentscheidende Rolle.
Gute Gewohnheiten sind deshalb der erste Schritt, wo man ansetzen sollte. Hat man die gut eingerichtet, kann man versuchen, die eigene Performance zu optimieren.
Ein Beispiel: Trinken wir zu wenig, sind wir weniger produktiv. Bereits eine leichte Dehydrierung lässt unsere Produktivität sinken. So hat die University of East London herausgefunden, dass die Produktivität um bis zu 14% höher ist, wenn man genug Wasser trinkt. So kannst du also ganz einfach deine Performance optimieren.
Eine bessere Performance mit Nahrungsergänzungsmitteln
Vor ein paar Monaten erhielt ich eine E-Mail von Braineffect (Affiliate-Link).
Braineffect verkauft sogenannten Performance Food. Das sind verschiedene Ergänzungsmittel, die dir helfen, deine Leistung und deine Regeneration zu optimieren.
Sie haben sich mit Leistungssportlern, Ärzten, Lebensmittelchemikern und Ernährungswissenschaftlern zusammen gesetzt und eine Reihe an Produkten entwickelt, die dir helfen, dein Potential umzusetzen.
Braineffect bot mir an, mir ein Testpaket zuzuschicken, damit ich die Produkte an mir selbst ausprobieren kann. Das habe ich natürlich gerne gemacht.
Das Testpaket von Braineffect
Braineffect schickte mir ein Paket, das auf meine Bedürfnisse als Büroathlet ausgerichtet ist. Die Produkte haben einfache, klingende Namen, so dass man direkt weiß, was sie bewirken.
- Focus
- Sleep
- Rapid
- Mood
- Krill Boost
Die meisten davon sind Kapseln zum Schlucken, Rapid ist eine Flüssigkeit.
Mein erster Eindruck
Die Produkte kommen sehr schlicht in einer schönen Packung daher. Zu jedem Produkt gibt es eine Beschreibung, wie man es nutzt, welchen Effekt/welche Inhaltsstoffe es hat und welche Gewohnheiten damit unterstützt werden.
Das ist mir ganz sympathisch. Die Produkte sollen ja keine schlechten Gewohnheiten wett machen, sondern bestehende gute Gewohnheiten verstärken bzw. optimieren.
Die meisten Produkte sind auch keine Aufputschmittel (vielleicht mit Ausnahme von Rapid), sondern müssen mindestens 10 bis 20 Tage eingenommen werden, bis die volle Wirkung einsetzt.
Optimierung des Bestehenden eben – und kein Zaubermittel.
Die Wirkung der Inhaltsstoffe ist übrigens jeweils wissenschaftlich nachgewiesen. Die Produkte bestehen aus ausschließlich natürlichen Inhaltsstoffen und werden in Deutschland hergestellt. Alle Produkte stehen auf der Kölner Liste und können so auch von Profisportlern genutzt werden.
Lass mich die einzelnen Produkte durchgehen. Ich will hier nicht zu sehr in die Details der einzelnen Produkte eingehen, sondern auf die Seite von Braineffect verweisen. Dort sind die Produkte, deren Inhaltsstoffe und Wirkung sehr gut umschrieben.
Focus – Mehr Konzentration
Focus hilft dir, dich besser konzentrieren zu können und die Gedächtnisleistung zu erhöhen.
Am Morgen oder vor Konzentrationsphasen können 2 Kapseln eingenommen werden, um den Fokus zu steigern. Die volle Wirkung ist nach ca. 15-20 Tagen zu spüren.
Mein Eindruck:
Es ist schwierig, den Fokus zu messen. Ich habe die Kapseln konsequent während ein paar Wochen entweder am Morgen oder vor wichtigen Gesprächen (wie vor dem Interview weiter unten) eingenommen.
Rein subjektiv kann ich sagen, dass ich mich tatsächlich fokussierter gefühlt habe. War ich müde oder so, war der Effekt natürlich viel schwächer. Doch mit Focus konnte ich meine Leistung gefühlt noch einmal um ein paar Prozente erhöhen.
Sleep – Besser schlafen
Ich bin zum Glück mit einem guten Schlaf gesegnet. Ich habe nie Einschlafschwierigkeiten und fühle mich morgens gut erholt – wenn ich genug schlafe.
Mein Problem ist eher, rechtzeitig ins Bett zu gehen. Zwar bin ich als Morgenmensch abends immer müde, doch es gibt einfach zu viele spannende Dinge. :-)
Sleep sorgt für eine hohe Schlafqualität und maximale Erholung in der Nacht. Es hilft auch bei Jetlag oder Schlafrhythmusänderungen.
Dabei ist Sleep kein übliches Schlafmittel, das dich ausknockt, sondern es sorgt mithilfe von Melatonin und anderen Stoffen dafür, dass du dich natürlich müde fühlst und dich gut erholst.
Dafür brauchst du nur 2 Kapseln 60-90 Minuten vor dem Schlafengehen einzunehmen.
Mein Eindruck:
Sleep hilft mir tatsächlich, früher ins Bett zu gehen. Nach ungefähr einer Stunde habe ich das Gefühl, das Sandmännchen wäre vorbei gekommen. Meine Augenlieder werden schwer und ich muss ins Bett.
Das Ganze fühlt sich völlig natürlich an. Es ist keine künstliche Müdigkeit, sondern es fühlt sich an, wie wenn ich halt einfach sehr müde werde.
Rapid – Intelligenter Koffein-Shot
Was Sleep für den Abend ist, ist Rapid für den Morgen.
Rapid gibt dir mithilfe von Koffein (80mg – das entspricht etwa einer Tasse Kaffee), Guarana und anderen Inhaltsstoffen einen Kick, wenn du ihn benötigst.
In der Beschreibung zu Rapid wird davor gewarnt, es vor dem Schlafengehen einzunehmen, da die Wirkung bis zu 6 Stunden anhält.
Rapid ist eine Flüssigkeit in einem kleinen Fläschchen und kann in einem Zug getrunken werden.
Mein Eindruck:
Ich habe Rapid dann genommen, wenn ich mich müde fühlte. Die Wirkung war definitiv spürbar – für mich etwa vergleichbar mit einem Doppelespresso. Allerdings macht mich Rapid nicht so nervös wie Espresso.
Einziger Nachteil für mich ist, dass mir Rapid überhaupt nicht schmeckt. Es schmeckt leicht süss-klebrig – ähnlich wie Energy-Drinks, die ich überhaupt nicht mag.
Mood – Mehr Wohlbefinden
Mood sorgt mit ingesamt 20 Zutaten dafür, dich einfach besser zu fühlen und Stress zu reduzieren. Jeden Morgen kann man dazu ein Sachet mit 3 Kapseln einnehmen. Es unterstützt die Serotoninproduktion in deinem Körper und damit dein allgemeines Wohlbefinden. Die Wirkung ist nach ca. 20 Tagen Einnahme zu spüren.
Mein Eindruck:
Bei Produkten, die das allgemeine Wohlbefinden steigern, habe ich Mühe, die Wirkung auf mich abzuschätzen. Nicht nur bei Mood, sondern auch bei Produkten anderer Hersteller.
Ich fühle mich nämlich bereits meistens ziemlich wohl, :-) da ich auf eine gute Ernährung, genug Schlaf und viel Bewegung achte (meistens). Daher kann ich gar nicht genau sagen, ob Mood eine Wirkung auf mich hatte oder nicht.
Krill Boost – Omega-3 aus antarktischem Krill
Ähnlich wie Mood versucht Krill Boost ein gutes Fundament für dich zu legen. Wesentlicher Bestandteil sind Omega-3 Fettsäuren angereichert mit weiteren Inhaltsstoffen, die dafür sorgen, dass du dich besser konzentrieren kannst und deine geistige Vitalität steigerst.
Von Krill Boost sollten täglich zwei Kapseln eingenommen werden.
Mein Eindruck:
Hier gilt dasselbe, was ich bereits über Mood schrieb. Es fällt mir schwer, die Wirkung zu beurteilen. Bei Krill Boost kommt noch hinzu, dass ich ohnehin immer wieder eine kleine Omega-3-Kur mache und deshalb da schon gut aufgestellt bin.
Was mir bei Krill Boost besonders gefällt: Braineffect legt sehr großen Wert darauf, dass der Krill aus nachhaltiger Produktion und der Fang MSC-zertifiziert ist.
Mein Gesamteindruck der Produkte von Braineffect
Ich finde den Ansatz von Braineffect sehr spannend. Es geht nicht darum, schlechte Gewohnheiten zu ersetzen, sondern gute Gewohnheiten zu verstärken. So sind die Produkte keine chemischen Keulen, sondern bestehen aus natürlichen Inhaltsstoffen, die ihre Wirkung nach 10-20 Tagen sanft entfalten.
Besonders in Zeiten, wo es darauf ankommt, kannst du so deine Performance optimieren und einfach mehr aus dir herausholen, ohne dir zu schaden.
Insgesamt bin ich von den Produkten von Braineffect sehr überzeugt. Und doch gibt es da ein kleines, rein subjektives „Aber“: Nutzt man mehrere Produkte, wirft man sich schnell mal pro Tag 5-10 Kapseln ein.
In meinem Kopf heißt das immer noch (Glaubenssatz): „Du musst etwas reparieren, damit du funktionierst.“ Dadurch, dass die Produkte ja erst nach 10-20 Tagen ihre Wirkung entfalten, muss man da wirklich konsequent sein und das durchziehen. Das ist mir persönlich schwer gefallen.
Das sagt allerdings nichts über die Produkte aus, sondern mehr über mich. :-)
Entscheidend ist die Frage: „Würde ich die Produkte kaufen?“ Die Frage kann ich mit einem „Ja“ beantworten – meine Bestellung geht demnächst raus.
Interview mit einem der Co-Gründer von Braineffect
Ich wollte natürlich noch mehr über das Unternehmen und dessen Philosophie erfahren. Also habe ich ein Gespräch mit Fabian Foelsch geführt.
Wir unterhalten uns über Themen wie Morgen- und Abendritual, Schlaf, Optimierung der eigenen Leistung und welche Philosophie eigentlich hinter Braineffect steht. Viel Spaß damit!
Ein paar Links zu dem Gespräch
Fabian hat mir eine ganze Reihe Links zu Studien geschickt, die er erwähnt:
- Wirkung von Melatonin 1
- Wirkung von Melatonin 2
- Welche Melatonin Dosierung ist die richtige
- Schlafrhythumus verbessern
- Schlafrhythmus & Camping
- Effekt von Koffein auf Schlaf
- Einfluß von blauen Licht
- BDNF & Sport
- Melatonin & Koffein
- Melatonin & Koffein
- Sport & Schlaf
- Mehr Studien zum Thema Mentale Leistungsfähigkeit
Hier sind noch zwei Ergänzungen meinerseits:
- Die Wim-Hof-Methode
- Michael Breus: Gutes Timing ist alles – Kleiner Hinweis: Der Link zum Buch ist ein sogenannter Affiliate-Link. Klickst du auf diesen Link und kaufst etwas ein, bekomme ich von Amazon eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.
Das Gespräch zum Nachlesen
Ivan Blatter: Hallo Fabian, stell dich bitte selbst kurz vor.
Fabian Foelsch: Vielen Dank lieber Ivan und Moin Moin, wie man hier im Norden Deutschlands gerne sagt. Ich freue mich, heute hier zu sein, und wie du schon richtig gesagt hast, freue ich mich besonders, über das Thema „mentale Leistungsfähigkeiten“ und natürlich auch über die Produktivität zu sprechen. All diese Thematiken sind auch in meiner Vita verhaftet.
Es ist schon fünfzehn Jahre her, dass ich Leistungssportler war. Ich habe Leichtathletik gemacht, und bereits als kleiner Junge hatte ich das Ziel, Profi zu werden. Meine Augen sind damals ins Leuchten gekommen, wenn ich die Diskuswerfer und Stabhochspringer gesehen habe. Und demzufolge habe ich es versucht und war auch im deutschen Kader drin. Ich hatte aber ein riesiges Problem. Durch die einseitige Belastung in der Leichtathletik hatte ich sehr viele Verletzungen, vor allen Dingen im Rückenbereich. Und das war vor fünfzehn Jahren der Startpunkt, mich damit zu beschäftigen, wie Ernährung, Schlafgewohnheiten und auf Neudeutsch „Behavior“ Einfluss auf unseren Körper haben. Damals hat mir ein Mediziner der Harvard Medical School eine Studie mitgegeben, die erläutert, inwieweit schlechter Schlaf das Verletzungsrisiko bei Leistungssportlern erhöht.
Und das war der ganze Start in diesen Bereich. Ich habe es dann leider doch nicht in die Profikarriere geschafft, aber ich habe dann als Unternehmensberater, habe verschiedene Start-ups, junge Unternehmen hier in Berlin hochgezogen, und überall dort habe ich gemerkt, dass es eine gemeinsame Sache gibt, und zwar, dass Erfolg im Kopf beginnt. Das heißt, unabhängig, ob ich im Sport, im Unternehmensalltag oder in meinem Privatleben unterwegs war, ich habe immer gemerkt, dass der Kopf elementar wichtig ist für unsere Ziele und für unser Glück. Und deshalb habe ich vor etwa anderthalb Jahren gemeinsam mit einem Investor das Unternehmen Braineffect gegründet, mit dem wir versuchen, Leuten zu helfen, erfolgreich im Kopf zu werden durch innovative Konzepte und durch innovative Produkte. Und ich freue mich, darüber heute mit dir zu sprechen.
Ivan: Erfolg beginnt im Kopf, ein sehr schönes Stichwort und Schlagwort. Du bist vom Sport gekommen, hattest einige Verletzungen und hast gelernt, wie der Kopf den Körper beeinflussen kann. Ich frage mich, braucht es überhaupt zusätzliche Produkte, wenn man auf gute Ernährung, genug Erholung, guten Schlaf und auch auf Bewegung achtet? Braucht es da wirklich noch mehr?
Fabian: Das ist eine sehr gute Frage. Ich glaube, man kann sie in zwei Antworten unterteilen. Zum ersten ist so, dass ein herausforderndes Leben ganz klar eine optimale Ernährung benötigt. Menschen, die sich sportlich betätigen, egal ob Amateur- oder Spitzensport, Menschen, die sehr viel Stress haben, die zum Beispiel berufliche Höchstleistungen bringen oder Klausurenphasen durchlaufen wie bei einem Staatsexamen zum Beispiel, benötigen eine optimale Ernährung. Das ist zunächst Fakt. Und dann ist die Frage, ob wir überhaupt eine optimale Ernährung bekommen. In unserer modernen Gesellschaft ist es schwer, eine optimale Ernährung zu erlangen, weil sich unser Lifestyle sehr verändert hat. Ein konkretes Beispiel ist, dass die Lebensmittel viel weniger Mikro-/Makronährstoffe enthalten aufgrund von künstlichen Züchtungen. Das ist eine Thematik. Es hängt auch damit zusammen, dass sich unser Lebensstil verändert hat. Das heißt, durch künstliches Licht und elektronische Geräte haben wir ein Problem, was die Melatoninproduktion, also das Schlafhormon angeht. Aber auch das hohe Stresslevel, dass wir zwar einen schönen Beruf haben, aber in einer Leistungsgesellschaft bestehen müssen. Und auch dort haben wir einen Mangel an gewissen Substanzen. Ganz simpel, wir alle arbeiten in Büros, und ich sitze jetzt gerade auch in einem schönen Büro in Berlin, wir haben schlechtes Wetter, und ich habe definitiv einen Vitamin-D-Mangel, weil ich zu wenig rausgehe an die frische Luft. Wenn ich im Winter den ganzen Tag im Büro bin, dann entsteht ein Vitamin-D-Mangel.
Und all diesen Problemen kann man begegnen. Um es zusammenzufassen, unsere Produkte sind für Leute, die herausfordernde Lebensumstände haben. Für sie wollen wir eine optimale Nährstoffversorgung sicherstellen und ihnen gleichzeitig den Stress nehmen, sich bestmöglich zu ernähren, immer vorkochen müssen und so weiter. Dafür versuchen wir, Lösungen zu schaffen. Aber, und das möchte ich ganz klar betonen, unsere Inhaltsstoffe sind auch über die normale Ernährung aufnehmbar. Man kann zum Beispiel zweiundsechzig Pistazien abends essen, weil sie ein Milligramm Melatonin enthalten. Für den Nussallergiker ist das vielleicht nicht so optimal und auch nicht für jemanden, der abnehmen möchte, aber generell sind alle unsere Inhaltsstoffe auch in der normalen Ernährung enthalten.
Ivan: Wenn ich das richtig verstehe, sind die Ansprüche an uns selbst gestiegen, und zwar selbst gemacht, weil wir eben eine Klausur machen, weil wir Ziele im Business haben und uns häufig auch selbst in eine Stresssituation hineinmanövrieren. Und gleichzeitig sind die Rahmenbedingungen, denen wir uns heute gegenübergestellt sehen, weniger optimal. Die Lebensmittel enthalten weniger Mikro- und Makronährstoffe, wir haben viel künstliches Licht. Das sind Entwicklungen, die zu einem Gap führen, so dass ich mich, wenn ich mich ganz normal, gesund und natürlich ernähre oder versuche, ausreichend zu schlafen, nicht mehr auf ein optimales Level bringe.
Fabian: Genau. Gerade das Thema „Schlafen“, das du gerade genannt hast, ist ein wunderbares Beispiel. Melatonin ist das Schlafhormon, das wir in unserem Körper auf natürliche Weise abends bilden. Es hilft uns, müde zu werden und einen optimalen Schlaf zu erlangen, damit sich der Körper richtig regenerieren kann. Und diese Produktion, die sowohl im Körper stattfindet als auch über die Nahrung aufnehmbar ist, die ist gehemmt. Das heißt, unsere Vorfahren haben ein deutlich höheres Melatoninlevel gehabt. Das kann, wie schon besprochen, durch Stress ausgelöst sein, denn Stress sorgt für einen Cortisolausstoß. Cortisol ist das Stresshormon mit dem negativen Ruf, obwohl es auch positiv wirken kann. Aber vor allen Dingen nachts ist es schlecht, weil es nämlich der Gegenspieler zum Melatonin ist. Ganz einfach gesprochen, je höher dein Cortisolspiegel ist, desto geringer ist dein Melatoninspiegel. Oder je höher der Stress, den du tagsüber hattest und je schwieriger du abends runterkommst, desto schlechter schläfst du. Das gilt auch für späten Sport oder spätes Essen und das Blaulicht, also das typische Handydisplay am Abend. All das sorgt dafür, dass unsere Melatoninproduktion deutlich geringer ist als bei unseren Vorfahren. Das heißt, aufgrund unserer westlichen Leistungsgesellschaften haben wir ein Melatoninproblem.
Ich habe gerade eine Studie gelesen, da hat man Menschen, die massive Schlafprobleme haben, in verschiedenen Ländern der Welt an die dunkelsten Orte dieser einzelnen Länder gebracht. Das waren fünfzehn Probanden, und die hat man zum Beispiel in Deutschland nach Brandenburg „entführt“ und hat sie draußen in der Wildnis zelten lassen. Dort gab es keinen Lärm, kaum Licht und keinen Stress. Und es hat sich gezeigt, dass sie ihren Schlaf-Wach-Rhythmus innerhalb von fünfzehn Tagen verändern konnten und dass diese Probanden zu einem normalen Schlafrhythmus zurückgefunden haben. Und das ist ein wunderbares Beispiel, das zeigt, dass wir in unserer heutigen Gesellschaft viele Probleme haben, die dadurch generiert werden, dass wir nicht mehr im Einklang mit der Natur leben. Hinsichtlich mancher Aspekte ist das gut, denn Evolution bedeutet Veränderung und Wachstum, auf der anderen Seite entstehen jedoch neue Probleme. Und da gibt es die Möglichkeit, durch externe Supplementierung von Melatonin auf das natürliche Niveau zurückzukommen, so dass man zumindest wieder gut schlafen, erst recht in Situationen, in denen man gestresst ist.
Ivan: Häufig sind es die kleinen Dinge, die einen um den Schlaf bringen. Es gibt das bekannte Beispiel von Arianna Huffington von der Huffington Post, die hat immer Klebestreifen im Gepäck, wenn sie unterwegs ist, um im Hotelzimmer die kleinen Lichter überkleben zu können wie beispielsweise das Stand-by-Licht am Fernseher oder die Leuchtschrift des Weckers. Sie spürt dieses Licht, und sie spürt, dass ihr Schlaf schlechter ist, wenn irgendwo eine Lichtquelle ist, und sei es nur eine ganz kleine. Diesen Trick mit den Klebestreifen wendet sie an, anstatt eine Schlafmaske zu tragen. Und das ist faszinierend.
Meine These ist, dass viele von uns zu wenig schlafen. Die meisten benötigen sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht, um optimal funktionieren zu können. Und wer denkt, er bräuchte weniger, der hat sich häufig an ein Schlafdefizit gewöhnt und kann sich nicht mehr vorstellen, zu was er fähig wäre, wenn er genug Schlaf hätte. Und das ist ähnlich wie mit dem Licht. Wir schlafen so, wie wir es gewöhnt sind, so dass wir gar nicht mehr wissen, was ein guter, erholsamer Schlaf alles bewirken kann. Wir haben es einfach vergessen, weil wir es womöglich als Kind das letzte Mal erlebt haben. Für uns ist es normal, so zu schlafen, wie wir jetzt schlafen.
Fabian: Ich muss sagen, Ivan, du sprichst mir aus der Seele. Ich gebe viele Interviews und Podcasts zum Thema „Schlaf“, und ich glaube, dass Schlaf ein PR-Problem hat. Schlaf ist eines der am meisten unterschätzten Hebel, um langfristig gesund und glücklich zu sein, aber auch, um produktiv und leistungsstark zu sein. Viele Menschen gehen davon aus, dass sie sich hinlegen, und dann schlafen sie, aber „schlafen kann ich immer noch, wenn ich tot bin“, so nach dem Motto. Dazu gibt es den einen oder anderen Spruch. Aber ist so wichtig, dass wir genug Schlaf bekommen, und dazu gibt es Tausende von Studien. Wenn jemand die Studien nachlesen möchte, wir können sie gerne in den Show Notes verlinken. Man findet sie auch auf meiner Webseite. Die WHO hat herausgefunden, dass Schlafmangel der Auslöser für alle Krankheiten ist, sei es Herzinfarkt, sei es Schlaganfall oder Diabetes. Es erhöht das Risiko um zehn, fünfzehn, siebzehn Prozent, wenn man einen schlechten Schlaf hat.
In diesem Kontext ist es ganz wichtig zu verstehen, dass die Anzahl der Schlafstunden kein optimaler Proxy ist, also keine optimale Verbildlichung des Themas „Schlaf“, sondern beim Schlaf geht es um die Qualität. Wenn man mehr Energie haben will, mehr schaffen will, dann sollte man sich anschauen, wie man die Qualität des Schlafes steigern kann. Das heißt konkret, wie kann man den Anteil der Tiefschlafphasen und auch der REM, der Rapid Eye Movement Phasen steigern, denn die sind essentiell für die Erholung des Körpers und für das Glymphatische System, das wie eine Müllabfuhr für das Gehirn funktioniert. Es sorgt dafür, dass ich am nächsten Tag wieder fähig bin, energetisiert bin, um produktiv zu sein. Deshalb ist der Schlaf für mich einer der größten Hebel. Viele Spitzensportler haben das erkannt, und es wird Zeit, dass auch die Gesellschaft erkennt, dass Schlaf essentiell wichtig und ein großer Hebel ist.
Ivan: Unser Nationalheld hier in der Schweiz, nicht Wilhem Tell, sondern Roger Federer, von ihm ist bekannt, dass er unglaublich viel schläft, man sagt, es sind zehn bis zwölf Stunden pro Nacht. Inzwischen schläft er vielleicht ein bisschen weniger, weil er vier Kinder hat, aber ich habe in einem Interview gelesen, wie wichtig ihm das ganze Thema ist. Was für einen der besten Sportler gut ist, das kann auch für uns nicht schlecht sein, und davon kann man sicher lernen.
Fabian: Definitiv, und Roger Federer ist nur einer davon. Es gibt andere wie LeBron James, einer der besten Basketballer der Neuzeit nach Michael Jordan, der schläft auch seine neun bis zehn Stunden. Viele Spitzensportler haben realisiert, dass Schlaf ein ganz wichtiger Hebel ist. Dies ist eine der Lehren aus dem Spitzensport, die wir auf den Alltag übertragen können und von denen auch wir „Büroathleten“ und Alltagshelden lernen können. Die Sportler haben realisiert, dass die Regeneration eine extrem wichtige Thematik ist. Der Muskel wächst nur in den Ruhephasen, und so ist es auch mit dem Gehirn. Unser Gehirn braucht die Ruhephasen, wir brauchen den Schlaf und die Regeneration. Oder anders gesagt, Wachstum entsteht immer dann, wenn wir regenerieren. Und das ist ein wichtiger Aspekt, den wir versuchen, täglich in unserem Unternehmen zu leben und auch an unsere Kunden weiterzugeben.
Ivan: Eure Produkte sollen nicht die schlechten Gewohnheiten ersetzen, nach dem Motto, „ich nehme Sleep von Braineffect, denn dann muss ich weniger schlafen“, sondern es geht darum, gute Gewohnheiten zu installieren und diese durch eure Produkte zu unterstützen.
Fabian: Genau. Wichtig ist, unsere Produkte richten sich an Leute, die mehr vom Leben möchten. Wir haben unterschiedliche Produkte, von der Verbesserung der Konzentration und der Energie bis hin zur Verbesserung des Schlafes und des allgemeinen Wohlbefindens. Letztlich geht die Palette entlang des typischen Biorhythmus von morgens mit mehr Energie über mittags mit mehr Produktivität bis hin zu abends besser runterkommen und Anti-Stress-Schlafen. Ganz wichtig ist zu verstehen, dass unsere Produkte keinen gesunden Lebensstil ersetzen. Der Sport und die gesunde Ernährung sind das Fundament, auf dem man aufbauen muss. Und deshalb mache ich so gerne Podcasts wie heute mit dir, nämlich um aufzuklären. Wenn wir fünfzehn Prozent mehr Leistung erbringen wollen, dann müssen wir zunächst das Fundament schaffen. Es wichtig, dass man Sport macht, und es ist wichtig, dass man sich mit der Ernährung beschäftigt. Man kann zwar unsere Produkte ohne all das nehmen, aber wenn ich danach nur Kohlenhydrate zu mir nehme, als Beispiel ein Nutellabrötchen, dann muss ich mich nicht wundern, wenn ich in der Klausur zum Staatsexamen drinsitze und nach zwei Stunden unterzuckert bin und mich nicht mehr konzentrieren kann.
Deshalb ist es ganz wichtig, dass wir, dass die Kunden oder dass jeder von uns dort draußen zunächst die Basis schaffen muss. Die Menschen wollen mehr als die nächsten fünfzehn oder zwanzig Prozent, sie wollen mehr von diesen Tagen haben, an denen sie produktiv sind und alle ihre Ziele erreichen. Und dabei unterstützen unsere Produkte.
Ivan: Eine gute Basis ist wichtig, bevor man an eure Produkte denken kann. Und diese Basis besteht aus den drei Elementen, die du genannt hast: Ernährung, Bewegung und Schlaf. Und das bedingt gute Gewohnheiten. Man ernährt sich nur gesund, bewegt sich viel und schläft genug, wenn es einem gelingt, dies gewohnheitsmäßig zu machen, einfach ganz natürlich, ohne zu überlegen. Wie ist das bei dir, hast du irgendwelche Gewohnheiten, die du mit uns teilen kannst, um voller Power zu sein oder um fokussiert und produktiv arbeiten zu können?
Fabian: Klar, gerne. Gewohnheiten sind mein Thema, denn es ist genau so, wie du es gerade gesagt hast, Ivan, wir müssen Routinen entwickeln. Denn nur, wenn wir Routinen entwickeln, werden wir gut in den Thematiken, weil wir dann gar nicht mehr darüber nachdenken müssen und unsere Energie anders einsetzen können. Oder wie wir bei Braineffect gerne sagen, „eat, perform, sleep, repeat“, also die Sachen immer wieder neu machen. Ich habe deshalb auch versucht, mir viele Dinge anzugewöhnen, die ich aus dem Sportbereich kenne und die mir in den letzten fünfzehn Jahren von vielen Trainern, Coaches und anderen Gründern mitgegeben wurden und die ich austeste. Ich glaube, man kann Gewohnheiten gut mit einer Morgen- und Abendroutine strukturieren. Wenn ich morgens aufstehe, dann versuche ich, mit einer kalten Dusche zu starten. Das hört sich hart an, gerade jetzt im Winter mit zehn Grad kaltem Wasser zu duschen. Ich hätte vor ein paar Jahren auch nicht gedacht, dass ich das einmal machen würde, aber es hilft mir morgens, um Energie zu bekommen. Man wird wach, und man stützt damit den Metabolismus des Körpers. Die kalte Dusche sorgt auch dafür, dass eine kalte Thermogenese stattfindet. Das kann ich wirklich empfehlen.
Ivan: Wendest du dabei die Methode nach Wim Hof an?
Fabian: Genau, die Wim-Hof-Methode, und interessanterweise habe ich mich gerade für ein entsprechendes Wim-Hof-Seminar angemeldet, bei dem ich tiefer in die Materie einsteigen werde. Ich hatte auch schon einmal das Glück, ihn hier in Berlin zu treffen beziehungsweise bereits an einem Seminar teilzunehmen. Ich kenne diese Methode, die unter anderem aus Atemtraining besteht, und finde sie extrem spannend. Ich praktiziere diese Atemtechniken auch selbst, bin aber noch nicht so weit, dass ich mich wie Wim täglich in die kalte Eiswanne lege. Dazu fehlt mir noch ein bisschen die Logistik. Aber ich starte mit einer kalten Dusche, und das ist eine gute Sache für alle dort draußen, die es testen wollen. Ich kann es definitiv empfehlen.
Der zweite Teil meiner Morgenroutine ist der Sport. Warum ist Sport für mich ein guter Start in den Tag? Sport ist auch für die geistige Leistungsfähigkeit gut, denn beim Sport wird BDNF, ausgeschüttet, das ist Wachstumshormon im Gehirn, im Brain Derive Nootropic Sector. Wenn wir uns morgens bewegen, dann sorgt das dafür, dass unser Kopf im Laufe des Tages besser arbeiten kann. Da ist ein High-Intensity-Workout ganz genau das, was ich versuche, morgens zu machen. Wenn ich das nicht schaffe, dann versuche ich zumindest, morgens zu meditieren. Ich bin ein Performance-Meditationstyp, das heißt, ich lasse die ganze Spiritualität der Meditation weg und konzentriere mich nur darauf, wie ich mich mithilfe der Meditation auf den Tag einnorden kann. Wie kann ich bereits morgens runterschalten, und wie kann ich mit Stress umgehen?
Das waren die ersten drei Teile meiner Morgenroutine, und danach gehe ich an die Arbeit. Dann ist für mich ganz klar, bei der Arbeit nehme ich zuerst einen so genannten Bulletproof Coffee zu mir, ich weiß nicht, ob dir das etwas sagt?
Ivan: Ja, natürlich.
Fabian: Da geht es darum, dass man morgens auf die Kohlenhydrate verzichtet und stattdessen etwas Koffein mit hochwertigen Fetten zu sich nimmt, um dem Körper zu ermöglichen, diese Fette in Ketone umzuwandeln. Dazu nehme ich ein hochwertiges C 8 MCT Öl. Gerne können die Zuhörer auf unserer Webseite schauen, dort haben wir ein Bullet Proof Coffee-Rezept, bei dem man nachlesen kann, wie das Ganze funktioniert. Und das ist mein Start in den Tag, und das sind meine einzelnen Teile der Morgenroutine.
Abends ist es für mich immer sehr wichtig, ein Einschlafritual zu haben, um abends runterzukommen, gut zu schlafen und zu regenerieren. Ich arbeite abends oft ein bisschen länger und versuche dann bewusst, die Blaulichtblocker zu reduzieren wie etwas das Licht am Laptop. Die typische Ansage, „um 19:00 Uhr klappe ich den Laptop zu“, die funktioniert aufgrund meines Arbeitspensums bei mir leider nicht, deshalb aktiviere ich um 21:00 Uhr oder 21:30 Uhr den Blaulichtblocker, f.lux zum Beispiel, der filtert das Blaulicht durch.
Ivan: Du nutzt eine Software, das heißt, du setzt keine Brille auf oder etwas in der Art?
Fabian: Ich habe die Brille getestet, aber ich finde, damit sieht man immer ein bisschen komisch aus, zumindest, wenn man damit abends durch Berlin geht. Man wird dann ein bisschen crazy angeschaut. Aber zuhause habe ich diese Brille schon getestet, und dazu kann ich auch gleich noch von einem persönlichen Experiment erzählen, nämlich dass sie absolut mindblowing war. Aber bevor wir dazu kommen nochmal kurz zurück zum Blaulicht, das gilt es, zu reduzieren, und Handy nur an, wenn man arbeiten muss. Wenn ich abends nach Hause komme, gebe ich mir fünfzehn bis zwanzig Minuten für eine Routine, mit der ich bewusst runterkomme. Dann lasse ich die Arbeit Arbeit sein und versuche, meinen Stresspegel zu senken, sei es durch ein gutes Buch oder durch ein spannendes Telefonat, sei es, dass ich etwas Anderes mache.
Und abends nehme ich meist noch ein bisschen Melatonin zu mir, lasse den Tag Revue passieren und plane den nächsten Tag. Ich versuche, den nächsten Tag immer vorzuplanen, damit ich entspannt starten kann und rechtzeitig weiß, was im Terminkalender steht. Ich schlafe immer zur gleichen Uhrzeit ein, zwischen 22:30 und 23:00 Uhr, um eine Regelmäßigkeit zu haben. Beim Schlaf gibt es nichts Besseres als die Kontinuität. Das heißt, beim Schlaf ist es wie beim Aktienmarkt, es kommt nicht darauf an, wie viel man investiert, sondern wann man investiert. Im amerikanischen Kontext spricht man von der „Money Time“, und das ist die Zeit zwischen 22:00 und 01:00 Uhr, weil wir dann den höchsten Anteil an Tiefschlafphasen haben. Die versuche ich natürlich, mitzunehmen. Und das ist meine Abendroutine.
Ivan: Sehr schön. Und jetzt erzähl von deinem Experiment mit der Brille!
Fabian: Es gibt eine spannende Studie von Michelle Figueroa, das ist eine Forscherin aus New York, die sich damit beschäftigt hat, ob Blaulicht einen negativen Einfluss auf die Einschlafzeit hat. Ich bin Sportler, und vor zwei Jahren habe ich mit drei Freunden eine Alpenüberquerung gemacht, sieben Tage lang von Oberstdorf nach Meran. Und für diese Tour wollte ich ein paar Bücher mitnehmen. Von meiner damaligen Freundin habe ich einen Kindle Whitepaper geschenkt bekommen, ein mega geiles Gerät, da passen Tausende von Büchern drauf, und man kann darin super gut lesen. Aber obwohl ich am Tag so viel Sport gemacht habe, wir sind sechs bis sieben Stunden täglich gelaufen, konnte ich abends schlecht einschlafen. Ich wusste nicht warum, aber dann habe ich mich an diese Studie erinnert, und als ich wieder zu Hause war, habe ich das Ganze mit einem Schlaftracker getestet.
Bevor ich eingeschlafen bin, habe ich dreißig Minuten lang auf dem Kindle Whitepaper gelesen. Für diejenigen, die das Gerät nicht kennen, das ist ein E-Book-Reader mit einem weißen Hintergrund. Der wird durch Blaulicht auf dem Bildschirm erzeugt, damit man das Gefühl hat, man liest ein Buch. Nach dem Lesen habe ich pro Nacht fünfundvierzig Minuten gebraucht, um einzuschlafen. Dann habe ich mir diese Blaulichtblocker-Brille aufgezogen und habe eine Woche lang weiter mit dem Kindle gelesen. Dadurch hat sich meine Einschlafzeit auf fünfzehn Minuten reduziert. Das heißt, ich habe täglich fünfunddreißig Minuten länger für das Einschlafen gebraucht, nachdem ich eine halbe Stunde lang den Kindle Whitepaper gelesen habe. Nicht, dass sie Amazon beschwert, bei allen anderen Whitepaper Readern ist es genau das Gleiche, es ist kein Kindle Phänomen. Das Blaulicht sorgt dafür, dass ich eine halbe Stunde länger brauchte, um einzuschlafen, weil der Körper die Melatoninproduktion reduziert.
Und das war ein Wow-Erlebnis, und seitdem nutze ich den Kindle Whitepaper immer mit einem Filter. Den kann man sich kaufen. Das war mein Erlebnis, durch das ich herausgefunden habe, dass Blaulicht einen massiven Einfluss auf die Einschlafzeit und die Melatoninproduktion hat.
Ivan: Verrückt. Vielen Dank, dass du dieses Experiment mit uns teilst. Wenn man es selbst am eigenen Körper erfährt, dann ist das natürlich schon sehr beeindruckend.
Fabian: Ich rate jedem, testet es aus. Viele von uns haben eine Apple Watch, einen Fitness Tracker oder gucken abends vor dem Einschlafen Netflix. Mein Tipp, macht es nicht und schaut, wie sich die Einschlafzeit verringert. Ich garantiere euch, wenn man abends auf Blaulicht verzichtet oder es zumindest einschränkt, dann schläft man besser und hat vor allem eine geringere Einschlafzeit.
Ivan: Vielen Dank auch, dass du deine Morgenroutine und deine Abendroutine mit uns geteilt hast. Es gab viele Stichworte, auf die ich gerne sofort aufgesprungen wäre, aber ich versuche, nur wenige davon herauszupicken. Vor allem die Regelmäßigkeit, die hat mich sehr fasziniert. Du hast das im Zusammenhang mit dem Einschlafen erwähnt und gesagt, es ist wie ein Aktienmarkt, und du versuchst, immer zur selben Zeit einzuschlafen. Du hast auch erwähnt, dass du morgens deinen Sport machst. Bei mir war es bis vor ein paar Monaten ganz ähnlich. Ich bin ein ausgesprochener Morgenmensch und habe meinen Sport auch sehr gerne morgens gemacht. Aber ich hatte ein Problem. Und zwar, weil ich ein solcher Morgenmensch bin, ist die Zeit zwischen 06:00 und 08:00 Uhr eine richtige Powerzeit für mich. Da habe ich unheimlich viel Energie, bin sehr produktiv und fokussiert. Und dann war es immer ein wenig schade, dass ich zu dieser Zeit Sport gemacht habe.
Ich habe ein Buch des Schlafforschers Dr. Michael Breus gelesen. Ich verlinke es in den Show Notes, es heißt „Gutes Timing ist alles“. Schon alleine dieser Titel ist herrlich! Er unterscheidet nicht nur Morgen- und Nachtmenschen, sondern insgesamt vier biorhythmische Typen und entwickelt richtige Stundenpläne für diese Menschentypen. Und da habe ich gelernt, dass es für meinen Typ, den „Löwen“, ideal wäre, um 17:00 Uhr Sport zu machen. Ich experimentiere gerne, und so bin ich immer um 17:00 Uhr zum Sport gegangen, und ich muss sagen, dass war so was von gut, es war unglaublich! Vom Sport und von den Ergebnissen her habe ich keinen großen Unterschied gemerkt, aber entscheidend war, wenn ich um 17:00 Uhr meinen Sport mache, dann bin ich, wenn ich ins Bett gehe, zwischen 21:00 und 22:00 Uhr komplett ausgeknipst, wie erschlagen, ob mit oder ohne Melatonin. Das ist wirklich wie ein Schalter, den man einfach umlegt.
Ich habe trotzdem noch meine hochproduktive Zeit am sehr frühen Morgen und kann sie richtig nutzen. Wenn ich früher morgens Sport gemacht habe, dann wurde ich vormittags gegen 11:00 Uhr immer müde. Und das habe ich jetzt auch nicht mehr. Was ich damit sagen will, es ist immer gut, wenn man auf den natürlichen Biorhythmus achtet, dem man unterworfen ist. Wo ist mein Körper, und wo ist mein Tagesplan? Stimmt das überein oder kann ich etwas optimieren? Und wenn man eine gewisse Sensibilität dafür entwickelt, dann kann man unglaublich viel an Produktivität oder an Zufriedenheit herausholen.
Fabian: Definitiv, da bin ich voll bei dir, ich glaube, das ist extrem wichtig. Ich kenne diese Einteilung in die verschiedenen Kategorien auch sehr gut, und meist hängt es mit unseren Hormonen zusammen, im Englischen würde man sagen mit dem „Circadian Rhythm“. Das heißt, wir haben einen Rhythmus von Hormonstrukturen in unserem Körper, von Cortisol, Serotonin und Melatonin. Auch Testosteron ist ein wichtiges Thema. Und diese Hormone sind im Tagesverlauf unterschiedlich, und sie sind sogar teilweise bei den einzelnen Menschen unterschiedlich. Dahingehend im Einklang mit dem eigenen Körper zu leben, das ist eine wunderbare Sache und bringt einem enorm viel. Ich kenne das noch aus dem Leistungssport und auch von Beratern, die Leistungssportler coachen, sei es in der Bundesliga des Fußballs oder bei Nationalteams, dass man immer mehr dazu übergeht, das Training dahingehend anzupassen.
Das einzige Wichtige ist, dass der späte Sport, also alles nach 21:00 Uhr, für den Schlaf nicht optimal ist. Das kenne ich noch aus meiner Zeit als Unternehmensberater. Warum? Wenn ich richtig Sport mache, und ich spreche vom High Intensity Workout, wenn man auf Neudeutsch „pumpen geht“, also ins Fitnessstudio, um sich richtig auszupowern, dann sorgt das für eine Ausschüttung unseres Stresshormons Cortisol und auch von Adrenalin. Das ist logisch, denn ich will kämpfen, ich will richtig hart trainieren. Oder auch beim Joggen oder wenn ich Tempoläufe mache, dann braucht der Körper hinterher lange, um das wieder abzubauen. Und das ist schlecht für den Schlaf. Aber ich gebe dir vollkommen recht, und dazu gibt es verschiedene Studien, die können wir gerne in den Show Notes verlinken. 17:00 Uhr, 18:00 Uhr Sport, das ist wunderbar. Morgens Sport, wenn es zum Typ passt, ist auch wunderbar. Ich glaube, jeder sollte seinen eigenen Rhythmus finden. Wichtig ist, nicht direkt vor dem Schlaf Sport zu treiben. Und jede Bewegung während des Tages ist für den Schlaf förderlich, das darf man nicht vergessen.
Ivan: Lass uns den Bogen wieder zurück zu euren Produkten spannen. Wir müssen langsam zum Schluss kommen, aber ich habe noch ein paar Fragen zu euren Produkten. Die erste Frage ist, was unterscheidet die Produkte von Braineffect von anderen, ähnlichen Produkten? Ernährungsergänzungsmittel sind ein wachsender Boom-Markt. Ich sortiere euch einfach mal dort ein, ich weiß nicht, ob das richtig ist?
Fabian: Bei unseren Produkten spreche ich gerne von „Performance Food Produkten“. Wir haben Lebensmittel, wir haben Sportlernahrung, aber wir haben auch Nahrungsergänzungsmittel. Wir bieten eine medizinische Wirksamkeit von natürlichen Inhaltsstoffen, die Menschen helfen, ihre eigenen Ziele zu erreichen. Früher war es so, dass all diese Inhaltsstoffe teilweise apothekenpflichtig waren. Später gab es eine regulatorische Veränderung, die dafür sorgte, dass wir diese Stoffe als Lebensmittel vermarkten dürfen, wenn sie natürlichen Ursprungs sind. Sie stellen die Kraft der Natur dar, auch, wenn sie in manchen pharmazeutischen Produkten enthalten sind.
Aber auf deine Frage zurückzukommen, was unterscheidet uns von vielen anderen Marken da draußen? Ich glaube, da gibt es drei Punkte. Zum einen ist es so, dass wir die einzige Marke in Europa sind, die ganzheitlich das Thema „geistige Leistungsfähigkeit“ angeht. Wir haben bereits am Anfang darüber gesprochen, das hängt mit meinem persönlichen Werdegang zusammen, weil ich einfach glaube, dass Erfolg im Kopf beginnt. Es gibt so viele Produkte, die bei allen möglichen Problemen helfen, vom Hals bis zum linken Zehennagel, die alles optimieren und jeden Nährstoffmangel ausgleichen, jedes Muskelwachstum zu fördern, aber für den Kopf, der so unglaublich wichtig ist, gibt es eigentlich nichts Ganzheitliches. Und da setzen wir an, das heißt, wir sind die Profis für den mentalen Bereich und damit auch einzigartig, weil wir die Ganzheitlichkeit des Kopfes abbilden.
Und wenn ich „ganzheitlich“ sage, dann bringt mich das zum zweiten Punkt. Wir sehen zwar auch die mentale Leistungsfähigkeit als wichtig an, aber man sollte ganzheitlich und nachhaltig mental leistungsfähig sein. Was meine ich damit? Wir sagen, dass die Regeneration, über die wir heute gesprochen haben, der Schlaf, Anti-Stress, dass das ganz wichtige Teile unseres Motors für mentale Leistungsfähigkeit, Konzentration und Produktivität sind. Das heißt, wenn ich nicht richtig schlafe und wenn ich mich nicht richtig erhole, dann kann ich am nächsten Tag nicht meine beste Leistung bringen, dann kann ich weder die Präsentation rocken noch die Klausur mit Bestnoten schaffen, und dann kann ich auch nicht bei Borussia Dortmund den Elfmeter in der 23. Minute in einen Sieg bei der Champions League verwandeln. Und da setzen wir an, das heißt, das ist der zweite Punkt, nämlich das ganzheitliche Verstehen.
Und der dritte Punkt ist, dass wir versuchen, die maximale Qualität in die Produkte hineinzubringen. Ich weiß, das sagen viele, aber eine unserer Sportlerinnen, die ehemalige Olympiaschwimmerin Mika Oestergaard, hat mir einmal gesagt, „Fabian, Lebensmittel sind für Sportler Vertrauenssache“. Und ich selbst bin auch so aufgewachsen, dass ich weiß, dass Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Sportlernahrung, all das, was wir zu uns nehmen, Vertrauenssache ist. Und das versuchen wir, umzusetzen. Wir haben ein Team mit zwei Biochemikerinnen, zwei Ernährungswissenschaftlerinnen und Lebensmitteltechnologen. Wir haben auch verschiedene Ärzte hier. Alle unsere Produkte werden auch von einem externen Labor getestet. Was außerdem einzigartig ist, alle unsere Produkte stehen auf der Kölner Liste, das heißt, dass sie auch von Spitzensportlern einnehmbar sind, weil sie nochmal speziell darauf kontrolliert werden, keine Verunreinigungen zu enthalten. Das ist vor allen Dingen beim Doping ein großes Thema. Und damit haben wir den höchsten qualitativen Ansatz, den man in Europa findet. Und das sind die drei Dinge, die uns von anderen unterscheiden.
Ivan: Vielen Dank, dass du das so schön auf den Punkt bringst. Ich habe ganz zu Beginn gefragt, braucht man das überhaupt, wenn man sich gesund ernährt, genug schläft und genug Sport macht? Daraus ergibt sich für mich noch eine andere, vielleicht auch etwas persönlichere Frage. Ich habe ein Testpaket von euch erhalten. Ich habe noch nicht alle Produkte durch, einige habe ich intensiver getestet, andere weniger intensiv. Ich verstehe mich als einen gesunden, fitten „jungen Mann“ kann man nicht mehr sagen, aber als einen Mann, (lacht).
Fabian: (Lacht) Doch, das kann man schon noch!
Ivan: Genau, ich fühle mich jung, und ich persönlich habe Mühe, Kapseln einzunehmen. Das hat für mich immer noch diesen Touch, dass irgendetwas nicht stimmt oder dass ich krank bin. Aber wenn ich das Mittel nicht regelmäßig einnehme, dann habe ich auch nicht die erwünschte Wirkung. Das sind keine Kopfschmerztabletten, die einfach schnell wirken, sondern eure Produkte muss man über längere Zeit einnehmen, bis sich die Wirkung entfaltet. Ist das auch ein Problem für andere Kunden?
Fabian: Das ist definitiv eine Thematik, und du hast vollkommen recht. Wir haben mittlerweile knapp dreißig Mitarbeiter und sind in den letzten anderthalb Jahren sehr gewachsen, aber wir sind natürlich noch ein junges Unternehmen. Und da bin ich ganz offen. Am Anfang, wenn man eine Vision hat und sagt, man möchte mit Produkten, in dem Fall „Fokus“ als Beispiel, die Acetylcholinproduktion im Kopf verbessern, so dass der Neurotransmitter dafür sorgt, dass die Synapsen untereinander Informationen weitergeben können, dass sie interagieren können, das ist das Öl des Motors unseres Gehirns, dann hat man verschiedene Möglichkeiten. Wir haben uns am Anfang dafür entschieden, das mit Kapseln auf den Markt zu bringen, weil das natürlich eine einfache Variante ist. Inzwischen sind wir aber schon weiter und haben ein anderes Produkt in flüssiger Form im Angebot. Unser Vitamin D-Öl zum Beispiel, das sehr relevant für das Thema „Stress“ oder auch „sich gut fühlen“ ist. Wir sind also schon einen Schritt weiter, zum Beispiel auch mit unserem MCT-Öl auf Kokosbasis für den Morgenkaffee, um mehr Energie zu haben.
Für einige Kunden werden wir weitere innovative Darreichungsformen anbieten. Es wird einen Preview mit einigen Snacks geben, die die Konzentration und die Produktivität verbessern und mehr Energie liefern, für die werden wir andere Darreichungsformen finden. Man könnte zum Beispiel das Melatonin in ein Abendgetränk hineingeben. Da sind wir auf jeden Fall in der Entwicklung, weil es Leute gibt wie dich, die wissen, dass unsere Produkte wirkungsvoll sind, aber persönliche Aversionen gegen Kapseln haben.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch Menschen, die gerne Kapseln einnehmen, weil sie wissen, dass eine Kapsel gut wirkt. Das ist diese Schizophrenie, die wir teilweise haben. Wir haben Sportler, die sagen, „du Fabian, mit einer Flüssigkeit brauchst du mir nicht kommen, ich will jeden Morgen meine Kapseln zum Eiweißshake haben, das ist meine Morgenroutine“. Kapseln werden vom Körper schnell aufgenommen, und diese Wirkung möchten sie haben. Das heißt, wir wollen den Kundenbedürfnissen gerecht werden, weil wir diese Vision haben und das ganze Thema der mentalen Leistungsfähigkeit in Deutschland, in Österreich, in der Schweiz und in ganz Europa auf die Agenda bringen wollen, und deswegen bauen wir neue Produkte. Aber es gibt auch Leute, die bei den Kapseln bleiben wollen.
Ivan: Sehr schön, vielen Dank auch für diesen Einblick auf das, was kommen wird. So oder so empfehle ich allen meinen Hörern, auf die Webseite von Braineffect zu springen. Ich werde sie natürlich sehr gerne in den Show Notes verlinken und muss eine kleine Warnung aussprechen. Klickt nicht auf das Magazin, denn wenn ihr das tut, findet ihr einen unglaublich umfangreichen und wahnsinnig spannenden Blog mit ich weiß nicht wie vielen Artikeln, und ich kann euch garantieren, dass ihr Stunden später aus einer Trance aufwacht, einfach, weil es so unglaublich spannend war.
Fabian: Cool, das freut mich zu hören.
Ivan: Lieber Fabian, ich danke dir sehr herzlich, dass du heute bei mir warst und uns Auskunft gegeben hast über Gewohnheiten, Schlafroutinen und natürlich über deine Produkte. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Vielen Dank an dich.
Fabian: Gerne. Im Vorgespräch haben wir darüber gesprochen, dass du die Produkte getestet hast. Du fragtest, ob es auch eine Möglichkeit für deine Hörer gibt, unsere Produkte zu testen. Natürlich können wir nicht alle Hörer kostenlos ausstatten, denn auch wir müssen überleben. Dein Podcast hat eine große Reichweite mit so vielen Hörern, dass uns das wahrscheinlich in den Ruin treiben würde. Nichtsdestotrotz haben wir uns überlegt, dass wir für alle, die die Produkte testen wollen, einen Gutschein bereitstellen. Der Code lautet Ivan20. Wir haben, weil wir von der Wirkung unserer Produkte überzeugt sind, eine Geld-zurück-Garantie, was auch ein Punkt ist, den ich noch nicht erwähnt habe bei den Alleinstellungsmerkmalen. Das heißt, wenn jemand wider Erwarten nicht zufrieden ist und seine Ziele nicht erreichen konnte, dann kann er die Produkte zurücksenden und erhält sein Geld zurück, ohne Wenn und Aber. Wenn man bereits ein Fundament hat, dann ist das eine gute Möglichkeit, zu testen, ob man mit unserem Konzept mehr erreichen kann, ob man mehr von diesen Tagen hat, an denen man voller Energie durch den Tag surft.
Ivan: Sehr schön. Vielen Dank für dieses Angebot.
Fabian: Gerne.