Einfach produktiv mit (trotz) Mails

Einer der grössten Feinde der Produktivität sind ständige Unterbrechungen. Forscher am renommierten King’s College in London haben Blackberries und Outlook gegen Marihuana antreten lassen. Dazu haben Sie drei Gruppen einen IQ-Test machen lassen: Die erste Gruppe konnte den Test ganz normal ausfüllen. Die zweite Gruppe wurde durch eingehende E-Mails und SMS unterbrochen. Die dritte Gruppe hatte zuvor Marihuana geraucht. Nicht sehr überraschend: Die erste Gruppe schnitt gegenüber den anderen beiden Gruppen um durchschnittlich 10 IQ-Punkte besser ab. Aber – und jetzt bitte aufpassen -: Die Gruppe, die durch eingehende E-Mails und SMS unterbrochen wurde, schnitt durchschnittlich 6 IQ-Punkte schlechter ab als die Gruppe unter Drogeneinfluss!

Es gibt aber einen Trick, mit dem man augenblicklich und nachhaltig die Produktivität erhöhen kann. Das ist kein grosses Geheimnis, ich habe schon öfters darüber geschrieben, aber man kann es nicht oft genug wiederholen:

  • Schaltet jede Mailbeachrichtigung aus.
  • Ruft eure Mails nur noch zweimal täglich ab.

Dazu könnt ihr entweder euer Mail-Programm ausserhalb der beiden Mail-Zeiten geschlossen lassen oder einfach den automatischen Empfang von Mails ausschalten. So oder so: Hauptsache, ihr verhindert, dass ihr ständig von eingehenden Mail abgelenkt werdet.

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Wie verwaltet man seine Notizen am besten?

In meinen „7 Tipps für einen leeren Kopf“ habe ich versucht zu beschreiben, wie man seinen Kopf leeren kann. Notizen zu machen ist aber nur die eine Seite. Genauso wichtig ist es, ein System für sich selber zu finden, mit welchem man seine Notizen verwalten kann und Informationen schnell wieder findet. Ohne einen Glaubenskrieg entfachen zu wollen: Meine Anforderungen sprechen eher für eine analoge Lösung, die ich euch vorstellen möchte. Meine Anforderungen sind:

  • Ich muss Zugriff auf meine Notizen haben, auch wenn kein Computer in der Nähe ist.
  • Ich will meine wichtigsten und aktuellste Notizen auch im Bett oder in einem Café durchsehen können.
  • Ich will schnell etwas nachschauen können, ohne ein Programm zu starten, die Suche zu bedienen und dann die entsprechende Information zu finden.
  • Meine Notizen müssen noch in Jahren und Jahrzehnten lesbar sein. Ich möchte mich nicht auf ein Datenformat verlassen müssen, welches in Zukunft vielleicht nicht mehr lesbar ist. Das kann zwar umgangen werden, indem man ausschliesslich auf standardisierte und simple Formate setzt (z.B. ASCII-Dateien). Sobald man sich auf ein Programm verlässt, welches seine Daten in einem eigenen Format speichert, muss man damit rechnen, die Daten zu verlieren oder sie in ein neues Programm exportieren zu müssen, falls das Programm nicht mehr weiter entwickelt wird.

Das sind meine Anforderungen und zugleich eine Erklärung, weshalb ich so vorgehe, wie ich gleich beschreibe. Andere schreiben und verwalten ihre Notizen lieber digital, da sie sehr einfach gesichert werden können. Jede Variante hat halt ihre Vor- und Nachteile. Hauptsache es stimmt für einen selbst.

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7 Tipps für einen leeren Kopf

Das System „Getting Things Done“ (GTD) hat einen wahren Siegeszug in der Welt der Produktivität angetreten. Besonders unter Bloggern ist GTD beliebt. Meiner Meinung nach liegt der Erfolg von GTD in zwei Dingen: im konsequenten Leeren des Kopfes und in den Kontextlisten. Besonders das Leeren des Kopfes hat mir die grösste Erleichterung gebracht. Für diejenigen, die GTD noch nicht kennen: David Allen, der Erfinder von GTD, schlägt vor, jeden Gedanken, jede Aufgabe, jede Idee, einfach alles, was einem durch den Kopf schwirrt, sofort festzuhalten, damit es nicht verloren geht. Ansonsten ist die Gefahr gross, dass es auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Deshalb notiere ich alles, was mir einfällt. Doch bevor ich soweit war, musste ich ein paar Entscheidungen treffen. Was ich daraus gelernt habe, steht in den folgenden 7 Tipps:

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Ready, Aim, Fire: Wieviel Planung braucht der Mensch?

Ich empfehle immer wieder, zu planen, vor allem seine Ziele zu definieren und den Weg dorthin zu planen. Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich im Planungsprozess stecken bleibe. Ich plane und plane und plane, gehe vom Hundertsten ins Tausendste und revidiere den Plan sicherheitshalber gleich nochmal. Leider komme ich in dem Fall nie über das Planungsstadium hinaus. Ist es Angst vor dem Ausführen des Plans? Ist es Angst vor Misserfolg? Oder ist es gar Angst vor Erfolg? Oder will ich vielleicht das Ziel gar nicht so sehr erreichen, wie ich mir das einbilde? Ich glaube, dass es sich hier um ein anderes Problem handelt als bei Aufschieberitis (Prokrastination), obwohl dort ähnliche Tendenzen zu beobachten sind. Hier geht es um den ganz normalen Planungsprozess, wo man sich aber darin verliert.

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Mehr durch weniger: Zusammenfassung

Ich bin überzeugt davon, dass wir uns das Leben sehr oft schwerer machen, als es ist. Wir sind zwar mit vielen komplexen Problemen konfrontiert, aber indem wir auch nach komplexen Lösungen suchen, überfordern wir uns und laufen Gefahr, das Problem gar nicht zu lösen. Nicht etwa, weil das Problem zu komplex oder kompliziert ist, sondern weil die Lösung zu kompliziert ist. Die Lösung wird zu einem Problem. Die Prinzipien von Simplify oder der Vereinfachung bieten ein Gegenmittel dazu. Mit der Serie „Mehr durch weniger“ habe ich ein paar Prinzipien und Methoden vorgestellt, wie man sein Arbeitsleben vereinfachen kann. Heute möchte ich die Artikel in 6 Tipps zusammenfassen.

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Mehr durch weniger (Teil VI): Haiku Produktivität: Die Kunst, sich auf das Wesentliche zu beschränken

Die Serie „Mehr durch weniger“ will zeigen, wie mit wenig Aufwand das Arbeitsleben vereinfacht werden kann, und man so schneller, stressfreier, produktiver und effektiver ans Ziel kommt. Meiner Meinung nach könnten wir viel mehr erreichen, wenn wir uns nicht so verzetteln würden, sondern uns auf die wichtigsten Dinge fokussieren würden. Wie das erreicht werden kann und vieles mehr, soll in dieser Serie beleuchtet werden.

Als ich vor ein paar Wochen meine Serie „Mehr durch weniger“ plante, nahm ich Kontakt mit Leo Babauta von zenhabits auf und fragte ihn, ob ich für die Serie als Schlusspunkt einen seiner Artikel, nämlich über „Haiku Productivity„, für meine Leser übersetzen dürfe. Er hat zugestimmt. Zwei Tage später hat er dann das Copyright auf all seine Artikel aufgehoben und alle Inhalte zur freien Weiterverwendung frei gegeben. Somit wurde aus meiner exklusiven Übersetzung eine Nullnummer, da sie nun halt nicht mehr so exklusiv ist… So ist das Leben. Aber ich halte an meiner Idee fest, da der Artikel einer meiner Lieblingsartikel ist. Der folgende Beitrag stammt also nicht aus meiner Feder, sondern ist meine Übersetzung des Artikel von Leo.

Haiku Produktivität: Die Kunst, sich auf das Wesentliche zu beschränken

von Leo Babauta

Ich habe eine Weile lang gewartet, bis ich diesen Beitrag über ein Experiment, welches ich durchführe, geschrieben habe. Denn seit ein paar Monaten schränke ich mich absichtlich ein.

Nicht um mich selber zu lähmen, sondern als ein Weg, mich auf wenige, aber wichtige Dinge zu fokussieren. Ein Weg, der mir erlaubt, mehr in weniger Zeit zu erledigen.

Ich bin sicher, ihr habt vom Pareto Prinzip gehört, auch bekannt als 80/20-Regel. Ich denke nicht, dass die Prozentanteile dieser Regel exakt sind, aber das Prinzip stimmt: Man sollte sich auf die wenigen Dinge fokussieren, die einem den grössten Nutzen bringen.

Doch während das als Prinzip nett klingt, wird es in der Praxis kaum durchgeführt. Wieso? Weil wir in zu viele Dinge auf einmal verstrickt und zu beschäftigt sind, mit all dem zu jonglieren, was an uns getragen wird. So nehmen wir uns kaum eine Minute Zeit und überlegen, was das Wesentliche ist, was uns den grössten Nutzen mit den kleinsten Aufwand bringt und auf was wir uns wirklich fokussieren sollten.

Es gibt keinen systematischen Weg, sich auf die wesentlichen Dinge zu fokussieren und den Rest wegzulassen.

Bis jetzt. Denn ich habe ein System entwickelt, welches ich Haiku Produktivität nenne, basierend auf einigen guten Ideen von anderen (ich kann gar nicht alle aufzählen, aber ich bin ihnen zu Dank verpflichtet). Der Schlüssel zur Haiku Produktivität ist es, euch selbst auf eine beliebige, aber kleine Zahl an Dingen zu beschränken, indem ihr euch zwingt, euch auf die wichtigen Sachen zu fokussieren und den ganzen Rest zu beseitigen.

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Mehr durch weniger (Teil V): Die Eisenhower-Matrix

Die Serie „Mehr durch weniger“ will zeigen, wie mit wenig Aufwand das Arbeitsleben vereinfacht werden kann, und man so schneller, stressfreier, produktiver und effektiver ans Ziel kommt. Meiner Meinung nach könnten wir viel mehr erreichen, wenn wir uns nicht so verzetteln würden, sondern uns auf die wichtigsten Dinge fokussieren würden. Wie das erreicht werden kann und vieles mehr, soll in dieser Serie beleuchtet werden.

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Dwight D. Eisenhower ist nicht nur berühmt, weil er der 34. Präsident der USA und während des zweiten Weltkriegs der Oberbefehlshaber der Alliierten in Europa war. Denn wer sich mit Zeitmanagement beschäftigt, stolpert früher oder später über die Eisenhower-Matrix. Ich habe sie bei Stephen R. Covey kennen gelernt, zuerst bei „Die 7 Wege zur Effektivität„* und dann auch bei „Der Weg zum Wesentlichen*“. Covey hat die Matrix angepasst und baut darauf seinen Vorschlag für einen Terminplaner auf.

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Mehr durch weniger (Teil IV): Mach mal eine Pause!

Die Serie „Mehr durch weniger“ will zeigen, wie mit wenig Aufwand das Arbeitsleben vereinfacht werden kann, und man so schneller, stressfreier, produktiver und effektiver ans Ziel kommt. Meiner Meinung nach könnten wir viel mehr erreichen, wenn wir uns nicht so verzetteln würden, sondern uns auf die wichtigsten Dinge fokussieren würden. Wie das erreicht werden kann und vieles mehr, soll in dieser Serie beleuchtet werden.

Diese Woche geht es um einen ganz einfachen, aber hundertprozentig funktionierenden Mechanismus, wie man nicht nur besser, konzentrierter, effektiver und effizienter arbeiten kann, sondern auch noch seinen Stress reduzieren und die Fehlerhäufigkeit minimieren kann und sich dabei auch noch wohler fühlt. Was das für eine Wundermethode ist? Ganz einfach: Mach mal Pause!

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Mehr durch weniger (Teil III): Zeit in der Box. Oder: Wie man durch Einschränkungen mehr erreicht

Die Serie „Mehr durch weniger“ will zeigen, wie mit wenig Aufwand das Arbeitsleben vereinfacht werden kann, und man so schneller, stressfreier, produktiver und effektiver ans Ziel kommt. Meiner Meinung nach könnten wir viel mehr erreichen, wenn wir uns nicht so verzetteln würden, sondern uns auf die wichtigsten Dinge fokussieren würden. Wie das erreicht werden kann und vieles mehr, soll in dieser Serie beleuchtet werden.

Manchmal fällt man aus seinem Rhythmus heraus, konzentriert sich auf Unwichtiges, verplempert Zeit, kommt zu keinen Ende oder übt sich in Aufschieberitis (Prokrastination). Das ist normal und jeder kennt solche Phasen. Selbst wenn man von etwas begeistert ist, hat man manchmal schwache Phasen. Problematisch wird es erst dann, wenn man über längere Zeit in diesem Zustand verharrt. Doch es gibt eine einfache Technik, die hilft: Time Boxing.

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Mehr durch weniger (Teil II): Planen leicht gemacht!

Die Serie „Mehr durch weniger“ will zeigen, wie mit wenig Aufwand das Arbeitsleben vereinfacht werden kann, und man so schneller, stressfreier, produktiver und effektiver ans Ziel kommt. Meiner Meinung nach könnten wir viel mehr erreichen, wenn wir uns nicht so verzetteln würden, sondern uns auf die wichtigsten Dinge fokussieren würden. Wie das erreicht werden kann und vieles mehr, soll in dieser Serie beleuchtet werden.

Planen kann so schön sein: Prioritäten setzen, farbig markieren, Stichworte hinzufügen, Streichen, neu Sortieren, dann das Ganze mal digital ausprobieren und dann doch wieder auf Papier usw. Aber leider vergisst man manchmal, dann auch tatsächlich tätig zu werden. Planen ist wichtig, sogar sehr wichtig, aber es darf nicht zu l’art pour l’art ausarten. Planen hilft einem zwar, aber erledigt keine Aufgaben. Nach verschiedenen Ausflügen zu allen möglichen Planungssystemen, bin ich auf die Kombination von zwei einfachen Techniken gekommen: GTD (Getting Things Done) und dessen Vereinfachung ZTD (Zen To Done).

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